Frisch aus dem Praxisguide

5 Tipps für erfolgreiche mobile Onlineshops

Mobile Onlineshops optimiert man anders als Desktop-Shops – zumindest in einigen Bereichen. Wer mobil eine hohe Conversion-Rate einfahren will, muss einige Grundlagen beachten. Wir haben diese in einem Praxisguide veröffentlicht. Fünf Tipps daraus gibt es heute im Blog.

Vorab: Wenn Konsumenten mobile Onlineshops ansteuern, verändern sie sich nicht wie Dr. Jekyll zu Mr. Hyde. Die Grundbedürfnisse eines Shopbesuchers im Internet sind immer ähnlich, unabhängig vom Gerät, das er für den Besuch nutzt.

Der Besucher möchte auf eine Navigation treffen, die er versteht und bedienen kann, ohne lange zu überlegen. Er möchte möglichst schnell zum gewünschten Produkt gelangen, wenn er bereits ein festes Kaufinteresse hat, und auch der Bestellprozess soll nicht kompliziert werden. In dieser Hinsicht unterscheiden sich mobile Nutzer nicht von solchen am PC. ABER:

Im Detail sind Anforderungen an mobile Shops anders!

Widmet man sich der Frage, wie man die grundsätzlichen Erwartungen an den Shop am besten erfüllt, zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen mobilen Onlineshops und denen für PC-Bildschirme.

  • Die Displays mobiler Geräte bieten weniger Raum für Seitenelemente als PC-Bildschirme
  • Im mobilen Internet sind langsame Datenübertragungen noch ziemlich häufig
  • statt mit der Maus klickt man mit den Fingern
  • statt eines längeren Besuchs im Onlineshop gibt es oft mehrere kurze, weil das Smartphone oft in kurzen Wartezeiten genutzt wird

Dem muss man Rechnung tragen. Dazu 5 Tipps:

Tipp 1: nicht ausloggen

Internetsitzungen mit dem Smartphone sind oft nicht kontinuierlich. Der Internetnutzer fährt vielleicht zum Arzt, surft in der Bahn, unterbricht, surft wieder im Wartezimmer und nach dem Arztbesuch wiederum in der Bahn nach Hause. Eine einzelne Internet-Session ist unterwegs daher häufig kürzer als daheim am PC.

Es kann für potenzielle Kunden ärgerlich sein, sich nach einer Unterbrechung wieder neu im Onlineshop anmelden zu müssen. Noch ärgerlicher wäre es, wenn die Unterbrechung den bereits mit Produkten gefüllten Warenkorb wieder leert.

All das würde den potenziellen Käufer zu Aktionen zwingen, die er eigentlich bereits hinter sich gebracht hat. Viele haben darauf wenig Lust. Deshalb sollte man die Laufzeit einer Session so lange wie möglich einstellen, den Inhalt des Warenkorbs nicht bei einer Unterbrechung des Besuchs leeren und Besucher in solch einem Fall auch nicht aus dem Kundenkonto ausloggen. Der potenzielle Kunde soll nach der Unterbrechung möglichst genau da weitermachen können, wo er zuvor aufgehört hat.

Tipp 2: Genug Platz für tatschende Finger

Mit dem Mauszeiger lassen sich auch kleine Buttons und andere Navigationselemente relativ gut nutzen. Sie sind am PC vielleicht einfach nur zu klein, um wirklich aufzufallen. In einem mobilen Onlineshop kann aber auch ihre eigentliche Funktion leiden: den Nutzer im Onlineshop von A nach B zu führen.

Kleine Flächen machen klickenden Fingern oft Probleme. Und wer es mehrfach erfolglos versucht, lässt es irgendwann einfach. Deshalb empfiehlt der Praxisguide für Navigationselemente eine Größe von mindestens 44 mal 44 Pixeln. Darüber hinaus sollten Shopbetreiber darauf achten, dass die bei Desktop-Shops oft sehr sinnvolle Mouse-over-Funktionen bei Mobile-Shops nicht funktionieren. Für wichtige Informationen und/oder Navigationselemente, die im Desktop-Shop bei Mouseover sichtbar werden, muss man sich im Mobile-Onlineshop deshalb andere Möglichkeiten suchen.

Tipp 3: Lazy Load ist Trumpf

Beim Lazy Load werden Website-Daten erst dann auf das Gerät des Besuchers geladen, wenn die zugehörigen Elemente in den sichtbaren Bereich des Displays kommen. Das reduziert das Risiko langer Wartezeiten, bis der Besucher mit dem Onlineshop interagieren kann.

Lazy Load (auch: Lazy Loading) einzusetzen, gehört damit in eine Reihe mit Maßnahmen wie dem Zusammenfassen und Minimieren von CSS- und JavaScript-Dateien, um Frustrationen beim Konsumenten aufgrund langer Wartezeiten zu minimieren. Und natürlich spielt dabei auch die Größe der Bilder im Onlineshop eine Rolle. Hier sollte man beispielsweise für die mobile Shopversion eigene Bildformate anbieten, anstatt die im Desktop-Shop vorhandenen Bildformate passend herunter zu skalieren.

Tipp 4: bereit für Flicks und Swipes?

Das mobile Internet und die Nutzung von Smartphones und/oder Tablets haben eigene Aktionen wie Flick und Swipe entstehen lassen.

  • Swipe: horizontales Wischen über das Display, um beispielsweise zwischen verschiedenen Ansichten auf der Produktdetailseite zu wechseln.
  • Flick: Anschubsen der Seite mit dem Finger, um schnell an den Anfang oder das Ende zu gelangen
  • Pinch: Zusammendrücken oder Auseinanderziehen von zwei Fingern auf dem Bildschirm zum Vergrößern oder Verkleinern von Elementen.

Weitere im Praxisguide erklärte und fürs mobile Internet typische Aktionen von Internetnutzern sind Drags und Taps. Mobile Onlineshops sollten ihren Besuchern an passenden Stellen die Möglichkeit geben, solche erlernten Verhaltensweisen zu nutzen, um beispielsweise mit einer Pinch-Geste ein Produktbild zu vergrößern. Viele Shopbesucher heutzutage erwarten, diese Möglichkeiten vorzufinden. Bietet der Onlineshop sie nicht an, frustriert das. Und bei zu vielen Frustrationen steigt das Absprungrisiko.

Tipp 5: reibungsloser Wechsel Smartphone/PC

Oft führt die Customer Journey den Kunden vom Smartphone zum PC: In der Desktop-Version des Onlineshops kauft er die Produkte, die er im mobilen Shop ausgesucht hat. Als Shopbetreiber sollte man den Kunden diesen geräteübergreifenden Kauf so einfach wie möglich machen.

Merklisten des Kunden sollten sich daher so speichern lassen, dass sie sowohl in der Mobile- wie in der Desktopversion des Onlineshops aufrufbar sind. Und auch der gefüllte Warenkorb sollte in den verschiedenen Varianten des Onlineshops erreichbar sein.

Was der Praxisguide noch verrät

Der Praxisguide „Conversion-Grundlagen für mobile Online-Shops“ bietet noch weitere Tipps, wie sich ein mobiler Onlineshops für mehr Erfolg optimieren lässt. Sie erfahren etwa, warum man alle kleinen Bilder in einem mobilen Onlineshop in einer sogenannten Sprite-Datei zusammenfassen sollte, was man bei wiederkehrenden Besuchern beachten muss und welche Grundregeln für die Textgestaltung im mobilen Onlineshop gelten.

Tipps zum Weiterlesen: Mobile-Optimierung (Themenübersicht)Conversion-Grundlagen für mobile Onlineshops (Premium-Praxisguide) Navigation für mobile Onlineshops (Premium-Praxisguide)

Der Autor

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

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