SEO und Conversion-Optimierung wachsen zusammen.

SEO und Conversion: Glückliche Besucher machen Google froh!

Google erkennt immer besser, wie zufrieden ein Website-Besucher mit einer Seite ist, die er über die Suchmaschine angesteuert hat. Das hat auch große Auswirkungen auf SEO. SEO und Conversion-Optimierung wachsen zusammen. Wir zeigen hier anhand von fünf Punkten, was das für die Website-Optimierung bedeutet. Zusätzlich gibt es einige Tipps für Texte, die Google und Lesern gefallen.

„Der Nutzer steht an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst“. Das klingt wie die oberste Regel von Conversion-Optimierern, ist aber tatsächlich der 1. Grundsatz von Google. Dieser Satz ist zugleich möglicherweise das beste Argument derjenigen, die die Unterscheidung zwischen SEO-Maßnahmen und Conversion-Optimierung mittlerweile für weitgehend künstlich halten.

Wir haben deshalb im Februar 2015 in einem Onlinevortrag „Conversion-Optimierung für SEO-Content“ einmal aufgezeigt, warum man (insbesondere textliche) Inhalte einer Website weniger für Google und mehr für Besucher aufbereiten sollte: weil die Aufbereitung für Besucher längst zugleich eine Aufbereitung für Google ist. Hier im Blog präsentieren wir fünf der Aussagen aus dem Onlinevortrag, welche Anforderungen moderne Websites-Optimierung erfüllen sollte, damit Websites Besucher UND Google überzeugen.

1.) Publizieren Sie keine Keyword-Container

Früher publizierten Webmaster viele Texte, die fast ausschließlich dazu dienten, ein Umfeld für Keywords zu bilden. Der Webmaster gab dem SEO-Texter die Keyword-Kombination vor (z.B. „Elektroherd kaufen“) und der SEO-Texter schrieb irgendetwas, um die Kombination möglichst oft unterzubringen. Viele Website-Besucher fanden solche Texte schrecklich.

Google fand sie im Prinzip auch schrecklich, weil seine Suchmaschine den Nutzern keine Websites präsentieren soll, die die dann schrecklich finden. Aber eine Weile lang war Google einfach nur sehr bedingt bis gar nicht in der Lage, solche Texte von besseren zu unterscheiden.

Aber… Google wird selbst immer besser. Und da verwundert es dann doch, dass man bis heute auch bei großen Anbietern im Netz bisweilen Texte findet, die mit zahlreichen Wiederholungen und hölzernen Satzkonstruktionen arbeiten, um Keywords unterzubringen.

Google weiß einfach mehr über die Website-Besucher, als man denkt. Google kennt die Bounce-Rates von Websites, Google weiß ob Besucher gleich wieder gehen, oder sich die Seite wirklich ansehen. Und Google weiß sogar, ob der Besucher am ende kauft. Ob Google das bereits für das Ranking nutzt, weiß man natürlich nicht. Ein Ergebnis der Studie „SEO Ranking-Faktoren und Rang-Korrelationen 2014 Google DE“ von Searchmetrics ist jedoch:

„[es] bestehen deutliche Zusammenhänge zwischen Position [in den SERPs] und Click-Through-Rates, Bounce Rate sowie Time-on-Site.“

2.) Was konvertiert, wird auch von Google gemocht

Conversions sind nicht zuletzt ein Ausdruck von Zufriedenheit. Ein Besucher gelangt via Google auf eine kommerzielle Website, findet das gewünschte Produkt und bestellt es. Das ist dann auch im Sinne von Google. Der Suchmaschinen-Betreiber hat ein ureigenes Interesse daran, dass Nutzer auf den von Google prominent in Suchergebnislisten präsentierten Websites das finden, was sie gesucht haben.

Google will zufriedene Benutzer. Denn nur diese nutzen dann auch wieder Google zum Suchen – und bringen Umsatz. Google macht 95% seines Umsatzes mit Werbung. Einen großen Teil davon direkt in den Suchergebnissen. Ein einfacher Grund, weshalb Google sich immer mehr gegen alles wehrt, was die Suchergebnisse manipulieren will.

3.) Machen Sie Besucher zufrieden

Das ist die logische Folge des zuvor Geschriebenen. Wenn Besucher einer Website zufrieden mit der Website sind, kann auch Google zufrieden sein, wenn es die Website weit vorne bei passenden Suchanfragen auflistet. Mit der Website zufrieden zu sein, bedeutet dann nämlich auch, mit dem Google Suchergebnis zufrieden zu sein. Und wenn eine Conversion Ausdruck der Zufriedenheit mit dem Angebot auf einer Website und damit mit der Website selbst ist, spielt Conversion-Optimierung beim Versuch, bei passenden Suchanfragen weit vorn im Google Ranking zu landen, künftig eine immer größere Rolle. Conversion-Optimierung wird damit auch zur SEO-Strategie.

4.) A/B Tests… multivariate Tests… Testen Sie!

Tests sind eins der wichtigsten Instrumente der Conversion-Optimierung. Das bedeutet letztlich auch, dass Tests zum SEO-Instrument werden, wenn Conversion-Optimierung (unter anderem) zur SEO-Strategie wird. Sie verbessern die Conversion-Rate, die für mehr Zufriedenheit der Website-Besucher steht, die dann wiederum auch für Google zum Zeichen wird, dass die Website bei der Suchanfrage X für den Google-Nutzer relevant gewesen ist.

Und Google mag Testing!

5) SEO-Basics nicht vergessen

Ist SEO tot? Nein. Allerdings wird man viele SEO-Maßnahmen kritisch prüfen müssen. In der Regel bedeutet SEO künftig, Website-Besucher optimal zu bedienen. Sehr viele Themen bleiben aber auch abseits dieser Formel wichtig. Dazu gehört etwa Crawlability, ordentliche Seitenstrukturen und viele andere Themen der Onpage-Optimierung! (Sind Links noch wichtig? Man weiß es nicht. Aber Google denkt sich gerade immer neue Wege aus, um den Linkaufbau sehr zu erschweren bzw. die Vorhersage der Ergebnisse des Linkaufbaus zu verhindern.)

SEO und Text: noch ein paar Gedanken und Beispiele!

Bleiben wir noch ein bisschen beim Thema „SEO und Text“, das wir beim Punkt „Publizieren Sie keine Keyword-Container“ bereits angesprochen hatten. Einen Text mit Keywords vollzustopfen, nennt sich Keyword-Stuffing. Und es hat sich herumgesprochen, dass Keyword-Stuffing für eine gute Platzierung bei Google Suchergebnissen heute eher schädlich als nützlich ist. Einige SEO-Experten und SEO-Texter haben darauf reagiert, indem sie die Keyword-Dichte im Text etwas gesenkt haben. Aber das alleine ist nicht genug.

Ein kleines Experiment

Nehmen wir einmal die Keyword-Kombination „Mietwagen Berlin“. SEO-Texter bekommen teils bis heute solch eine Keyword-Kombination vom Auftraggeber und haben den Job, sie beispielsweise mit einer Keyworddichte von 3% im Text unterzubringen. Das würde dann bedeuten, dass bei einem 500 Wörter langen Text 15-mal die Kombination „Mietwagen Berlin“ auftaucht. Beim „Old school“ SEO wurde zusätzlich gefordert, die exakte Keyword-Kombination im Text zu platzieren. Bilden Sie doch einfach einmal Sätze mit dieser Kombination. Beispiele:

  • „Wenn Sie mit einem Mietwagen Berlin erkunden möchten,…“
  • „Mietwagen, Berlin: Wo findet man denn so etwas?“
  • „Mietwagen Berlin gefällig?“

Die letzten beiden Beispiele wirken schon arg konstruiert, oder? Vielleicht fällt Ihnen Besseres ein. Probieren Sie es aus. Ihnen fällt nichts Besseres ein? Dann würden Sie als SEO-Texter die sich halbwegs natürlich anhörende Phrase „Wenn Sie mit einem Mietwagen Berlin erkunden möchten, …“ möglicherweise gleich mehrfach im Text einsetzen, sodass sich der Text künstlich aufbläht und dann doch unnatürlich wirkt.

Zusätzlich nehmen Sie die Kombination als Anfang von Überschriften, insbesondere der Hauptüberschrift. Sie schreiben dann vielleicht „Mietwagen Berlin: Günstige gibt es hier!“. Solche Beispiele gibt es häufig. Wenn eine Überschrift etwa mit den beiden Wörtern „Elektroherd günstig“ beginnt, dann raten Sie einmal, bei welchen Suchbegriffen der Website-Betreiber weit vorne in der Suchergebnisliste landen möchte?

Jedes einzelne hier genannte Beispiel ist für sich alleine vielleicht kein Problem. Alle zusammen ergeben aber einen Text, der durch eine unnatürliche Häufung der Keyword-Kombi beim Leser einen eher schlechten Eindruck hinterlässt.

Stoppwörter bringen Verbesserungen

Besser wird die Situation, wenn man Stoppwörter zwischen den Wörtern einer Keyword-Kombi akzeptiert. Stopp-Wörter sind Wörter, die Google ignoriert. Gemeint sind Wörter wie „der“, „ist“, „aus“ oder „in“. Wer die Varianten mit Stoppwörtern einsetzt, kann beispielsweise „Sie suchen einen Mietwagen in Berlin?“ oder „Gute Anbieter von Mietwagen aus Berlin zu finden, ist gar nicht so einfach“ schreiben und hat damit schon deutlich mehr Möglichkeiten, beim Schreiben einen natürlich wirkenden Schreibstil zu wählen.

Keine Keywords mehr?

Wenn man einen Text schreibt, der Bangkok-Reisen thematisiert, dürfte es sehr wahrscheinlich sein, dass man die Stadtbezeichnung „Bangkok“ mehrfach verwendet und auch Wörter aus dem Themenumfeld „Reisen“ nutzt, also etwa „Urlaub“, „Reisende“, „Ferien“, „Hotel“, „Tourist“. Insofern könnte es mit stetiger Weiterentwicklung von Google irgendwann völlig unnötig sein, bewusst Keywords in einen Text zu streuen, weil Google a) auch völlig ohne diese Maßnahme sehr gut erkennt, worum es im Text geht, und b) die Platzierung im Ranking alleine daran festmacht, wie gut der Text beim Leser ankommt.

Noch ist es allerdings so, dass ein bewusstes Platzieren von Keywords bis zu einem gewissen Grad Sinn ergibt. Wer jedoch Texte produzieren möchte, die auch in Zukunft zu einem guten Ranking beitragen, sollte einen wichtigen Grundsatz verinnerlichen: „Mache nichts Google zuliebe, was die Lesbarkeit des Textes für Website-Besucher beeinträchtigt“. Wenn Google so etwas heute noch vereinzelt belohnt, dann nur, weil die Suchmaschine noch nicht erkennt, dass die Maßnahme Lesern NICHT gefällt. Aber nochmals… Google wird immer besser. Und was es heute noch nicht erkennt, erkennt es morgen. Spätestens übermorgen.

Ein guter Text informiert oder unterhält und leitet

Texte, die Lesern gefallen, müssen für sie in irgendeiner Weise relevant sein. Platzieren Sie daher informierende Texte, wenn der Leser informiert werden möchte, und unterhaltende, wenn er Unterhaltung wünscht. Gibt es ein klares Marketingziel (Leser soll kaufen), sollte der Text zudem dazu beitragen, dass dieses Ziel erreicht wird.

Prüfen Sie daher jeden Text auf Ihrer Website kritisch, ob er eine informierende oder unterhaltende Funktion besitzt und hinterfragen Sie kritisch, ob er Ihrem Marketingziel dient.

Nutzen Sie solche Sätze sehr sparsam bis gar nicht: Ein Wohnzimmerschrank kann ein Wohnzimmer schöner machen. Wohnzimmerschränke baut man aus vielen Materialien. Es gibt teurere und günstige Varianten. Mit einem tollen Wohnzimmerschrank machen Sie das Wohnzimmer richtig gemütlich und tragen zu einem schönen Wohndesign bei. Wenn Sie schon immer einmal einen tollen Wohnzimmerschrank günstig haben wollten, können Sie hier einen kaufen.

All diese Sätze machen viele Worte mit wenig Inhalt. Wirklich unterhaltend sind sie auch nicht. Das bedeutet: Weg damit!

Premium-Mitglieder von Conversion-Boosting haben Zugriff auf den Onlinevortrag „Conversion-Optimierung für SEO-Content“. Hier erfahren sie unter anderem auch, warum sich bei der Offpage-Optimierung ebenfalls viel ändert und welche konkreten Maßnahmen dazu beitragen, Conversion-Optimierung und SEO zusammenzubringen.

Der Autor

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

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