Testidee: Microsite vs. klassische Landingpage! Ready to rumble?

Es gab Zeiten, da dachten die Menschen, die Erde wäre eine Scheibe. (In den USA denken einige das immer noch – das soll aber nicht unser Thema sein.) Das mag für moderne Conversion-Optimierung völlig unerheblich sein, aber es war so. Definitiv. Und es soll hier allein als Indiz dafür stehen, dass Regeln und Grundsätze, die scheinbar unumstößlich seit ewiger und für alle Zeit gelten, keineswegs immer und für alle Zeit gelten.

Die Erde ist eine Scheibe. Punkt. Ja! Sie ist eine Scheibe, bis jemand herausfindet, dass sie KEINE Scheibe ist. Und eine gute Landing-Page mit hoher Conversion-Rate besteht aus wenig Text, einigen Bulletpoints, einem netten Foto und dem Call to Action Element, bis… ja, bis irgendjemand möglicherweise etwas anderes herausfindet. Merken Sie? Ich nähere mich von der scheibenflachen Erde aus ganz langsam dem eigentlichen Thema.

Das mögliche Ende eines Klassikers

Scott Brinker sieht am Horizont möglicherweise Konkurrenz für klassische Landing-Pages mit ihren wenigen Elementen heraufziehen. Die Konkurrenz, die Scott Brinker für klassische Landing-Pages am Horizont sieht, sind Microsites. Auf Marketingprofs.com vertritt er die These, dass potenzielle Kunden in Zeiten wachsender Bedeutung des Content-Marketings mehr relevante Inhalte als ein paar Teaser möchten, bevor sie auf irgendeinen „Kauf mich!“, „Buche mich!“ oder „Abonniere mich!“ – Button klicken. Microsites bieten dieses „mehr“.

Statt der klassischen Landing-Page könnten aus Brinkers Sicht also Microsites das Rennen machen. Die thematisieren dann noch immer ein einziges Produkt. Sie beleuchten es aber aus unterschiedlichen Blickwinkeln, bieten vielleicht Pressestimmen, Kundenmeinungen auf Unterseiten der Microsite, und eine Beschreibung, wie das beworbene Produkt funktioniert: einfach deutlich mehr Inhalte als der Klassiker der Landing-Pages. Dabei enthält jede Unterseite allerdings auch ein Call to Action Element, sodass der jeweilige Microsite-Besucher ohne Umwege klicken, buchen, abonnieren kann, sobald er es möchte.  

All diejenigen, für die Klassiker heilige Kühe sind und für die unser Planet nach wie vor Scheibenform besitzt, wenden sich bei Thesen wie der eines möglichen Endes klassischer Landing-Pages mit Abscheu ab. Wer klug ist, tut es nicht. Die Erde war wohl noch nie eine Scheibe. Klassische Landing-Pages waren allerdings vielleicht einmal erfolgreiche Marketing-Instrumente. Vielleicht sind sie es immer noch? Vielleicht nicht? Und wenn sie es immer noch sind, sind Microsites eventuell dennoch die bessere, weil mehr Erfolg versprechende Wahl? Ich frage hier nur. Ich gebe keine Antworten. Ich kann es nicht! Sie können es, zumindest bezogen auf Ihr konkretes Projekt.

Microsites sind die modernen Landing-Pages?

Scott Brinkers Beitrag zu Landing-Pages und Microsites ist aus meiner Sicht vor allem eins der vielen Indizien für die Bedeutung der These, dass kreative und gute Marketer ihr Marketingwissen von Zeit zu Zeit hinterfragen sollten. Stimmen die Marketingregeln eigentlich noch, von denen ich glaube, dass sie stimmen? Heilige Kühe sollte es bei der Suche nach Antworten nicht geben. Die Sache mit den Landing-Pages und Microsites untermauert aus meiner Sicht das Credo, dass viele scheinbar gültige Regeln im konkreten Fall einem Testing unterzogen werden müssen.

Vielleicht testen Sie deshalb einfach einmal, ob der Klassiker oder die Microsite als Landing-Page Ihnen eine höhere Conversion-Rate einbringt? Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Ergebnisse solcher Tests bei unterschiedlichen Projekten mit unterschiedlichen Zielgruppen auch sehr unterschiedlich ausfallen. Vielleicht schreiben Sie mir ja, wenn Sie einen A/B Test mit klassischer Landing-Page und Microsite unternommen haben? Ich würde mich freuen und bin auf IHRE Ergebnisse gespannt.

Der Autor

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

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