Vortragsaufzeichnung

A/B-Testing für Lead-Generierung

A/B-Testing für Lead-Generierung ist meistens komplexer als für Online-Shops. Es gibt unterschiedliche Landingpages, komplizierte Prozesse und verschiedene Conversions (abgeschickte Formulare, Anrufe, E-Mail). Alles andere als eine einfache Customer Journey.

Im Video zeigt Julian anhand vieler realer Beispiele, wie man trotzdem erfolgreich testet.

Themen sind unter anderem:

  • Konkrete Testideen aus Kundenprojekten (u.a. aus Finance, Dienstleistungen und Portalen)
  • Auf welchen Seitentypen man testen sollte
  • Wie man nicht nur Leads, sondern auch Sales misst
  • Welche weiteren Daten man in der Webanalyse messen sollte
  • Der konkrete Weg von der Landingpages zum Lead

Zusammenfassung des Videos

1) Anforderung an A/B-Tests

  • min. 1.000 Conversions (gemessen im Webanalyse-Tool, nicht im CRM)
  • richtiges datengetriebenes Mindset im Unternehmen: Offen dafür sein, Sachen auszuprobieren und umzusetzen, wenn sie einen positiven Einfluss haben. Auch dann, wenn einem die Änderung persönlich vielleicht nicht gefällt. 
  • Technische Ressourcen: Entwickler, die die Tests programmieren können.
  • passende Personen und Fähigkeiten: Jemand, der die Testvarianten generiert, konzipiert, auswertet, usw.
  • gute Website: die Website sollte grundlegend funktionieren und alle Informationen vorhanden sein, keine Darstellungsfehler haben, usw. 

2) Auf welchen Seiten testen?

Sinnvoll:

  • Landingpages, Detailseiten und Preisseiten
  • Prozesse wie Anfragen und Registrierungen

Für individuelle Potenzialanalyse folgendes berücksichtigen:

  • Anzahl Besucher je Seiten/Template
  • Absprungrate je Seiten/Template
  • Fortschritt im Prozess (siehe Trichter)

Eher schwierig sind Content-Seiten wie Blogs oder Ratgeber. Hier gibt es zwar viele Besucher, aber nur wenige Conversions.

3) Die wichtigsten Research-Methoden

Ziel: Gezielt dort testen, wo das Potenzial und die Wahrscheinlichkeit für ein positives Ergebnis am größten ist. Daher: Aktuelle Probleme identifizieren und diese mit Testvarianten lösen.

Qualitative Analysen

  • Expertenanalyse
  • Wettbewerbsanalyse
  • Use Cases oder Anwendungsfälle

Feedback auswerten

  • Onsite-Umfragen
  • Kundenbewertungen
  • interne Stakeholder befragen

Nutzerverhalten analysieren & Tools

  • Session-Recordings
  • Heatmaps
  • Webanalyse

4) Testideen für Landingpages und Detailseiten

Vorteile und Features statt nur Features listen

Research: Expertenanalyse

Teile des Prozesses bereits auf der Landingpage abbilden

Research: Webanalyse (im dahinterliegenden Funnel sind bereits 50% der Besucher ausgestiegen) und psychologische Prinzipien (“Fuß in die Tür”-Effekt)

Bedenken der Besucher entgegenwirken

Research: Laut Kundenservice kommt die Frage häufig auf, wofür man den Kredit denn genau einsetzen kann.

Schnelligkeit in Vordergrund stellen

Research: Gespräch mit Kundenservice

Teure Siegel ausblenden

Research: Lohnt sich die Investition in diese Siegel?

5) Testideen für Preisseiten

Preis je Tag kommunizieren

Research: Onsite-Umfrage mit Ergebnis, dass Preise zu hoch sein

Preistabelle radikal vereinfachen 

Research: Feedback bei Remote Usability Test

6) Testideen für Anfrageprozesse

Wichtigste Aussagen aus Kundenbewertungen zusammenfassen

Research: Analyse von vorhandenen Kundenbewertungen

Schritte nach Conversion klar kommunizieren

Research: Webanalyse (viele Abbrüche im letzten Schritt des Trichters)

Vorteile des Upsells herausstellen

Research: Kunde verdient mehr als Kunden mit Werkstattbindung

7) Testideen für Registrierungsprozesse

Anzahl der vorhandenen Accounts kommunizieren

Research: Unsere Datenbank an Testideen

Weitere Felder initial nicht anzeigen

Research: Wettbewerbsanalyse und psychologische Prinzipien (“Fuß in die Tür”-Effekt)

Hinweis bei nicht gewählten Upsell (hier: Bild bei Dating nicht hochgeladen)

Research: Unsere Datenbank an Testideen

8) Herausforderungen (und Lösungen)

Herausforderung: Es gibt viele unterschiedliche Seiten

Anders als in Online-Shops gibt es nur ein Template der Produktseite, sondern häufig einige verschiedene Arten von Seiten.

Lösungsansätze:

  • Vor Teststart Anzahl Conversions je Seite analysieren
  • Auf so vielen Seiten wie möglich testen
  • Im Prozess testen
Herausforderung: Werden aus Leads auch Sales?

Hat ein Uplift an mehr Leads auch einen positiven Einfluss auf den Umsatz?

Lösungsansätze:

  • Qualifizierung im CRM
  • Testvarianten auch an CRM senden und dort auswerten
Herausforderung: Zwischen Single- und Double-Optin geht die Testvariante „verloren“

Denn: Häufig werden Bestätigungslink in der gmail- oder Mail-App (auf iOS) geöffnet. Diese teilen sich nicht die Cookies mit dem normalen Browser

Lösungsansätze:

  • user_id für GA4 aufsetzen
  • Testvariante in CRM speichern
  • Testvariante an Double-Optin-Link anhängen
Herausforderung: Anrufe werden nicht gemessen

Es fehlt der Einfluss der Testvarianten auf die Anzahl der Anrufe.

Lösung: Eigene Telefonnummern für v0 und v1 vergeben

Herausforderung: Verschiedene Arten von Conversions sind verschieden viel wert

Angenommen, eine Testvariante führt zu mehr Anrufen, aber weniger abgeschickten Kontaktformular. Ist die erfolgreich?

Lösung: Wert je Art der Conversion berechnen, indem man die Conversion-Rate von Lead zu Sale (oder qualifiziertem Lead) zurate zieht.

9) Welches Testing-Tool?

Das Testing-Tool ist sekundär. Wichtiger sind Menschen und Prozesse.

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Der Speaker

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

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