Videoaufzeichnung
Browser wie Safari und Firefox machen Conversion-Tracking immer schwerer. Sie schränken die Laufzeit von Cookies ein, entfernen Tracking-Parameter und blockieren Tracking-Requests komplett. Dies führt zu weniger und zu ungenaueren Daten in GA4, Google Ads, bei Meta und anderen Tracking-Tools. Und dadurch zu höheren Kosten, da die Algorithmen der Tools weniger Daten zur Verfügung haben.
Beim Server-seitigem Tagging wird ein zusätzlicher (Server-seitiger) Google Tag Manager (ssGTM) installiert. Dieser bietet viele Möglichkeiten, um ITP (Intelligent Tracking Prevention) und ähnlichen Ansätzen entgegenzuwirken:
Julian Kleinknecht zeigt im Video alle diese Vorteile und die konkrete Umsetzung dazu.
Beim traditionellen Client-seitigen Tracking werden Daten vom Tag Manager direkt an die einzelnen Anbieter/Tools übermittelt.
Bei Server-seitigen Tracking wird ein zusätzlicher Tag Manager dazwischengeschaltet:
Wichtig: Der normale (Client-seitige) Container bleibt bestehen.
ITP ist Safaris Ansatz für mehr Datenschutz. Die wichtigsten Änderungen fürs Online-Marketing:
Das führt zu schlechterer Attribution und dadurch schlechterer Optimierung von Kampagnen bei Google Ads, Meta Ads, usw. Das gilt insbesondere für Websites mit signifikanten Werbeausgaben, mit vielen Apple-Besuchern und längeren Sales-Zyklen.
Relevant fürs Tracking:
Außerdem:
Vom eigenen Tagging-Server gesetzte Cookies sind nicht von ITP betroffen. Dies erkennt man anhand der Spalte “HttpOnly”, wenn man sich die Cookies einer Website in den Entwickler-Tools ansieht.
Hier wurde der GA4-Cookie “FPID” vom Tagging-Server gesetzt. Der normale GA4-Cookie “_ga” dagegen nur im Browser:
Bevor man das Server-seitige Tagging aufsetzt, benötigt man einen entsprechenden Server. Es gibt drei Optionen, einen Tagging-Server aufzusetzen:
Vorteile: Volle Kontrolle und geringe laufende Kosten
Nachteile:
Vorteile: Schnell aufgesetzt und technisch einfach. Viele zusätzliche Funktionen verfügbar
Nachteile:
Keine sinnvolle Option, da teurer als externe Anbieter und keine der zusätzlichen Funktionen (wie Cookies wiederherstellen) verfügbar sind.
Empfehlung: Bei vorhandenen technischen Wissen und passendem Hoster ist der selbst aufgesetzte Server ideal. Für alle anderen sind externe Anbieter wie Stape die bessere Wahl.
Für jedes der drei Tools ist die Implementierung etwas anders. Alle drei basieren jedoch auf den GA4-HTTP-Fragen aus dem Web-Container
Im ersten Schritt aktiviert man im Client-Container die Option “An Servercontainer senden” und trägt die zuvor angelegte Subdomain des Tracking-Servers ein.
Im Server-Container einfach die fertige Vorlage für GA4 verwenden. Ab jetzt werden auch Server-Cookies verwendet.
Bei GA4 leitet der Server-Container die Anfragen aus dem Browser einfach an GA4 weiter. Bei Meta ist dies anders. Es bleibt das normale Pixel bestehen und zusätzlich werden Daten per Server-GTM an die sogenannte Conversion API geschickt. Damit Conversions nicht doppelt gezählt werden, müssen sie de-dupliziert werden.
Im Client-Container muss man deshalb sowohl beim Meta-Pixel als auch bei GA4 eine Event-ID übergeben:
Im Server-Container werden die Conversions an Meta basierend auf den GA4-Events gesendet:
Bei Google Ads legt man für jede gewünschte Conversion eine weitere Conversion an (und stellt sie zuerst auf “sekundär”). Es gibt hier weder eine De-Duplizierung (wie bei Meta) noch werden Conversions einfach durchgereicht (wie bei GA4).
Wie bei Meta basiert die Conversion im Server-Container auf einem GA4-Event:
AdBlocker blockieren Tracking-Tools vor allem anhand der Domain (wie google-analytics.com) sowie des Dateinamen (wie gtm.js). Sowohl der Google Tag Manager (der normale Client-Container) als auch GA4 sind davon betroffen (siehe links).
Wenn man dagegen beide Tools vom eigenen Server lädt und die Dateinamen umbenennt, werden sie von AdBlockern nicht mehr erkannt. (siehe rechts)
In der Praxis sieht es dann so aus. Der erste Eintrag ist der Google Tag Manager (Client-Container), der zweite GA4.
Um die Tools vom eigenen Tagging-Server zu laden, fügt man im Server-Container einen neuen “Client” hinzu und trägt die ID des Client-Containers ein:
Dann tauscht man die Domain, von welcher der Google Tag Manager geladen wird:
Die Dateien umzubenennen, ist leider deutlich mehr Aufwand und abhängig vom verwendeten Server (also z.B. Apache oder nginx).
Bei Stape gibt es ein “PowerUp” namens Custom Loader. Man trägt die ID des WebContainers ein und erhält (rechts) den JavaScript-Code, durch den man den bestehenden GTM-Code ersetzt.
Der grobe Ablauf:
In Stape kann man das PowerUp “Cookie Keeper” aktivieren:
Wichtig: Man muss sich darum kümmern, dass der Master-Cookie (hier “_sbp” gesetzt wird. Für Shopify, WordPress und weitere Systeme gibt es fertige Plugins, die das übernehmen.)
Ab Safari 17 werden unter anderem diese URL-Parameter in Inkognito-Fenstern (Private Browsing) entfernt.
Die Folge: Conversions können nicht mehr der jeweiligen Anzeigen zugeordnet werden. Aktuell verwenden jedoch nur wenige Personen das Private Browsing. In der Zukunft kann sich dies schnell ändern.
Das Gleiche trifft auch auf utm-Parameter (für das Kampagnen-Tracking in GA4 denkbar) zu.
Die Lösung: Statt Landingpages wie “domain.de?utm_campaign=xyz” in den Tools (wie Google Ads) zu hinterlegen, verwendet man “domain.de?cb_c=xyz”.
Die Variable “page_location with utm instead of cb params” sieht dann so aus. “cb_c” wird hier durch “utm_campaign” ersetzt:
Vor allem Websites mit hohen Werbeausgaben profitieren von besserer Attribution und dadurch besserer Kampagnen-Optimierung.
Je mehr Apple-Besucher es gibt, und desto länger die Sales-Zyklen sind, desto wichtiger ist Server-seitiges Tagging.
Präsentation
Folien zum Webinar "ssGTM für mehr Conversions & bessere Attribution: Mit serverseitigem Tagging ITP & Ad-Blocker umgehen" von 31.01.2025.
Jetzt downloadenJulian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer
Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.