Was ist eine gute Conversion-Rate?
Die Formel, um die Conversion-Rate zu berechnen, ist nicht kompliziert. Trotzdem kann man bei der Wahl der zu Grunde liegenden Daten einiges falsch machen.
Wir zeigen, warum die Berechnung einer globalen Conversion-Rate oft nicht ausreicht und warum Conversion-Rates so schwer vergleichbar sind.
Die Conversion-Rate (CVR) ist eine Kennzahl im Online-Marketing, die angibt, wie viele Besucher einer Website eine gewünschte Aktion (Conversion) ausgeführt haben, bezogen auf die Gesamtanzahl der Besucher (oder Sitzungen).
Eine Conversion kann verschiedene Aktionen umfassen, wie zum Beispiel einen Kauf, das Ausfüllen eines Kontaktformulars, das Abonnieren eines Newsletters oder das Herunterladen eines Dokuments.
Über den Autor
Julian Kleinknecht ist Geschäftsführer bei ConversionBoosting und unterstützt Unternehmen seit mehr als 14 Jahren bei Webanalyse und Tracking. Er teilt Erkenntnisse hier, auf LinkedIn und auf YouTube.
Ich beschäftige mich seit über 10 Jahren mit der Messung, Berechnung und Optimierung der Conversion Rate in Online-Shops und auf Landingpages.
Die Conversion-Rate wird in Prozent angegeben und nach folgender Formel berechnet:
Berechnungsbeispiel
Wenn eine Website 1.000 Besucher hat und 50 von ihnen eine Conversion durchführen (z. B. einen Kauf abschließen), lautet die Berechnung:
Das bedeutet, 5% der Website-Besucher haben die gewünschte Aktion ausgeführt.
Die Berechnung der Conversion-Rate und deren Vergleichbarkeit für unterschiedliche Websites ist allerdings bei Weitem nicht so einfach, wie es in dem Beispiel den Anschein hat.
Ob man die Conversion-Rate auf Basis von Sitzungen oder Nutzern berechnen sollte, hängt davon ab, welche Aspekte des Nutzerverhaltens man genauer analysieren möchte.
Beide Methoden liefern unterschiedliche Einblicke und haben jeweils ihre Vorzüge.
Man sollte prüfen, welche Methode sich für die gewünschte Auswertung eignet.
Die Sitzung-basierte Conversion-Rate zeigt, wie viele Conversions pro Sitzung stattfinden. Eine Sitzung entspricht dabei einem Besuch auf der Website, unabhängig davon, ob der Nutzer die Seite bereits früher besucht hat.
Die nutzerbasierte Conversion-Rate misst, wie viele verschiedene Nutzer eine Conversion durchführen, unabhängig davon, wie oft sie die Website besucht haben.
ITP (Intelligent Tracking Prevention) ist eine Technologie, die von Apple in Safari eingeführt wurde und darauf abzielt, das Tracking von Nutzern über verschiedene Websites hinweg zu erschweren. Es blockiert oder schränkt die Verwendung von Cookies von Drittanbietern ein und begrenzt die Lebensdauer von First-Party-Cookies.
ITP hat einen erheblichen Einfluss auf die nutzerbasierte Conversion-Rate von Websites, da es das Tracking von Nutzern über verschiedene Sitzungen hinweg erschwert.
Durch ITP können Cookies, die genutzt werden, um einen Nutzer über mehrere Sitzungen hinweg zu identifizieren, nach kurzer Zeit gelöscht oder eingeschränkt werden.
Dies kann dazu führen, dass Nutzer bei jedem Besuch als neuer Besucher behandelt werden, obwohl sie möglicherweise schon mehrfach auf der Seite waren. Hierdurch wird die nutzerbasierte Conversion-Rate verfälscht:
ITP beeinflusst daher auch die Attribution von Conversions, da es verhindert, dass Website-Betreiber den Weg eines Nutzers über mehrere Sitzungen oder Websites hinweg genau verfolgen können.
Ein Lösungsansatz gegen den Einfluss von ITP auf die Wiedererkennbarkeit von Nutzern ist der Einsatz von serverseitigem Tagging bzw. -Tracking.
Die Frage “Was ist eine gute Conversion-Rate?” wird sehr oft gestellt und lässt sich so allgemein nicht seriös beantworten. Die Faktoren, die Einfluss auf die Conversion-Rate nehmen, sind schlicht zu vielschichtig.
Hier ein paar Faktoren, die Einfluss auf die Höhe der Conversion-Rate haben können:
Der Vergleich der Conversion-Rate von verschiedenen Websites oder Online-Shops ist daher in den meisten Fällen wenig aussagekräftig und daher problematisch.
Was ist eine Gute Conversion-Rate für die eigene Website?
Wir empfehlen, die Conversion-Rate auf Grundlage der eigenen Daten – gemessen auf aussagekräftigen Segmenten – zu optimieren. Dies ist deutlich sinnvoller, als irgendwelchen Vergleichszahlen “nachzulaufen”, die in den meisten Fällen nicht zutreffen werden.
Abgesehen davon: Selbst wenn man Conversion-Rates hat, die oberhalb anderer Benchmarks liegen – woher weiß man, dass es nicht noch besser geht?
Man sollte die Conversion-Rate auch auf Segmenten berechnen und nicht nur auf dem gesamten Traffic, weil dies tiefere Einblicke in das Verhalten verschiedener Nutzergruppen ermöglicht. Dadurch kann man gezielter optimieren und spezifische Probleme oder Chancen erkennen.
Nicht alle Besucher verhalten sich gleich. Segmentierte Analysen zeigen, wie verschiedene Gruppen mit der Website interagieren.
Durch das Unterscheiden dieser Segmente kann man besser verstehen, warum bestimmte Gruppen besser oder schlechter konvertieren. Allerdings sollten die Segmente nicht zu kleinteilig sein, sodass die Zahlen je Segment noch ausreichend groß für eine sinnvolle Auswertung sind.
Praxis-Beispiel: Blog- oder Ratgeber-Traffic
Sehr viele Besucher ohne transaktionale Intention können die globale Conversion-Rate “herunterziehen”.
Wenn Sie beispielsweise zum Online-Shop einen Blog betreiben, der sehr viele Besucher generiert, haben diese oft ein Interesse an Informationen, aber nicht am Kauf. In die Betrachtung der globalen Conversion-Rate fließen die Besucher trotzdem mit ein.
Wir empfehlen eine segmentierte Berechnung der Conversion-Rate.
Indem man die Conversion-Rate für spezifische Segmente berechnet, lassen sich gezielte Maßnahmen für die Nutzer in diesen Segmenten entwickeln. Wenn beispielsweise mobile Nutzer eine niedrigere Conversion-Rate haben, kann man mobile Optimierungen vornehmen, um dieses Problem zu beheben.
Werden Marketing-Kampagnen oft auf spezifische Zielgruppen ausgerichtet, hilft die segmentierte Analyse der Conversion-Rate dabei, zu bewerten, wie gut diese Zielgruppen tatsächlich konvertieren und Maßnahmen treffen
Eine segmentierte Betrachtung der Conversion-Rate sorgt auch dafür, dass Einflüsse von Optimierungsmaßnahmen besser erkannt werden können, da sich änderndes Verhalten auf einzelnen Segmenten nicht so leicht in der “großen Maße untergeht”.
Die Conversion-Rate zeigt, wie gut eine Website darin ist, Besucher in Käufer oder Leads umzuwandeln. Eine höhere Conversion-Rate bedeutet, dass die Seite effektiv darin ist, Nutzer zu motivieren, die gewünschte Aktion durchzuführen. Der Fokus liegt auf die Effizienz der Website, aber nicht auf der Qualität der Conversions.
Je nach Geschäftsmodell kann es sinnvoll sein, der Wert der Conversion stärker miteinzubeziehen – in Online-Shops zum Beispiel den Umsatz / Wert des Warenkorbs oder gar die Gewinnmarge der Transaktion.
Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn nicht nur auf die reine Quote der Verkäufe, sondern auch auf höhere Warenkorbwerte oder den Kauf teurerer Produkte (Upsell) optimiert werden soll.
Eine Metrik, die dies unter Umständen besser abbildet, ist der Umsatz je Nutzer (Average Revenue per User, ARPU). Diese Metrik zeigt, wie viel Umsatz die Website pro Besucher erzielt, unabhängig davon, ob diese konvertieren oder nicht
Der Fokus liegt hier auf dem finanziellen Wert pro Besucher: Der Umsatz je Nutzer gibt an, wie viel jeder Besucher im Durchschnitt für die Website einbringt. Dies ist besonders wichtig, um die Rentabilität und den Ertrag des Traffics zu bewerten.
Ich beschäftige mich seit über 10 Jahren mit der Messung, Berechnung und Optimierung der Conversion Rate in Online-Shops und auf Landingpages.
Über den Autor
Julian Kleinknecht ist Geschäftsführer bei ConversionBoosting und unterstützt Unternehmen seit mehr als 14 Jahren bei Webanalyse und Tracking. Er teilt Erkenntnisse hier, auf LinkedIn und auf YouTube.
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