Einwilligungsmodus für Bing Ads

Consent Mode für Microsoft Ads einrichten & verstehen

Der Consent Mode für Microsoft Ads übersetzt die Einwilligung ("Consent") des Nutzers zu Datenverarbeitung und -Speicherung in ein maschinenlesbares, einheitliches Format. Es funktioniert ähnlich wie der Consent Mode v2 von Google.

Letzte Aktualisierung
06.09.2024

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Wer Microsoft Ads schaltet, muss auch den Consent Mode aufsetzen. Ansonsten werden laut Microsoft bestimmte Funktionen (“Universal Event Tracking”, kurz UET) deaktiviert, was sich negativ auf Monetarisierung und das Microsoft Conversion-Tracking auswirken kann. 

Aktuell (August 2024) gibt es leider noch keine offiziellen Informationen von Microsoft zu diesen beiden wichtigen Fragen:

  1. Ab wann muss der Consent Mode implementiert sein?
  2. Was passiert, wenn der Consent Mode nicht implementiert ist?

Dieser Artikel erklärt, wie der Consent Mode für Microsoft Ads funktioniert und wie man ihn einrichtet.

Julian Kleinknecht
Julian Kleinknecht

Über den Autor

Julian Kleinknecht ist Geschäftsführer bei ConversionBoosting und unterstützt Unternehmen seit mehr als 14 Jahren bei Webanalyse und Tracking. Er teilt Erkenntnisse hier, auf LinkedIn und auf YouTube.

Unser Versprechen: Wir haben den Consent Mode Microsoft Ads schon mehrfach eingerichtet. Ich schreibe hier nur über Themen, zu denen wir schon viel Erfahrung gesammelt haben.

Was ist der Consent Mode?

Der Consent Mode ist eine „Übersetzung“ der „Sprache“ der unzähligen Consent-Tools in ein einheitliches Format. Jedes Consent-Tool speichert die Informationen über vom Nutzer erteilte Einwilligungen („Consent“) anders: manche im dataLayer, manche in Cookies, manche im localStorage.

Der Consent Mode vereinheitlicht diese Informationen nun in einem Eintrag, der jeweils den Wert denied oder granted (abgelehnt oder erteilt) haben kann:

  • ad_storage (Speicherung auf dem Nutzer-Client im Zusammenhang mit Werbung)

Warum gibt es den Consent Mode jetzt auch für Microsoft?

Nachdem bereits seit dem 06. März 2024 der Google Consent Mode v2 („Einwilligungsmodus“) implementiert werden musste, zieht nun auch Microsoft nach.

Laut Microsoft soll der Consent Mode eingerichtet werden, um sicherzustellen, dass die geltenden Datenschutzgesetze und Regeln zur Verwendung von Cookies und ähnlichen Technologien eingehalten werden. Das betrifft vorerst nur alle Microsoft Ads Nutzer mit Traffic aus dem Europäischen Wirtschaftsraum. Weitere Gebiete, wie die Schweiz oder das Vereinigte Königreich, werden laut Microsoft folgen.

Wir empfehlen den Consent Mode zeitnah zu implementieren, um eventuelle Datenschutzverletzungen oder Tracking Einschränkungen vorzubeugen.

Wie setzt man den Microsoft Consent Mode auf?

Microsoft selbst liefert dazu nur wenige Informationen. Der einzige Parameter, der bisher übergeben wird, ist ad_storage. Genau wie beim Consent Mode von Google gibt es hier ebenfalls die Möglichkeit ad_storage auf denied (es werden keine Cookies gesetzt) oder granted (es werden Cookies gesetzt) zu setzen.

Einrichtung über die Consent Management Plattform („Cookie Tool“)

Es gibt diverse CMPs („Cookie-Tools”) in denen sich der Google Consent Mode bequem in den Einstellungen umsetzen lässt. Es sind keine zusätzlichen Konfigurationen (z.B. im Google Tag Manager) notwendig.

Da der Microsoft Consent Mode erst neu angekündigt wurde, gibt es bisher keine Möglichkeit, den Microsoft Consent Mode im eigenen CMP zu aktivieren. Wir gehen jedoch davon aus, dass CMPs, die bereits eine integrierte Google Consent Mode Option eingebaut haben, auch in naher Zukunft eine Möglichkeit bereitstellen, den Microsoft Consent Mode im Tool aktivieren zu können.

Bei Unklarheiten empfehlen wir, den eigenen Consent-Tool Anbieter zu fragen. 

Im nächsten Abschnitt zeigen wir, wie man den Consent Mode im Google Tag Manager aufsetzen kann.

Einrichtung über den Google Tag Manager

Beim Microsoft Consent Mode – ähnlich wie beim Consent Mode von Google – gibt es zwei Varianten.

  1. Basic-Mode: Tags werden erst nach Consent ausgespielt.
  2. Advanced Mode: Tags werden schon vor Consent ausgespielt. Cookies werden aber erst nach Consent gesetzt.

Unsere Einschätzung

Der „Advanced Mode“ ist datenschutzrechtlich äußerst umstritten und sollte unbedingt mit dem Datenschutzbeauftragten abgestimmt werden. Wir empfehlen die Umsetzung des Basic-Mode.

Basic Mode aufsetzen

Im GTM ein neues Tag erstellen vom Typ Custom HTML:

In dem Custom HTML Tag folgenden Code einfügen:

<script>
window.uetq = window.uetq || [];
window.uetq.push('consent', 'default', {
   'ad_storage': 'granted'
   });
</script>

Der Trigger bleibt leer. Stattdessen das Tag speichern und das Bing Basis-Tag öffnen. Bei einer korrekten Implementierung wird das Basis-Tag erst nach Consent geladen. Demnach können wir das Consent Mode Tag einfach per Tag-Sequencing mitschicken.

Das Basis-Tag wie folgt konfigurieren:

Der Basic Mode ist damit fertig aufgesetzt.

Wie kann man überprüfen, ob der Microsoft Consent Mode (Basic) funktioniert?

Der Microsoft Consent Mode funktioniert, wenn der asc Parameter an Microsoft mitgesendet wird.

Überprüfen lässt sich das entweder:

  • in den Dev Tools
  • oder auch im Microsoft Tag Helper

Überprüfen in den Dev Tools

Dev-Tools mit F12 öffnen, in den Netzwerk Tab wechseln und nach bing filtern.

Die Seite neu laden und den geladenen Bing Request öffnen.

Im Payload Tab prüfen, ob der asc Parameter auf G für granted (bei Zustimmung) gesetzt wurde.

Überprüfen im Microsoft Tag Helper

Den Tag Helper anschalten. Sobald die Zustimmung erfolgt ist, wird im Tag Helper ein Page Load Event geladen. Mit Klick auf Parameter Details kann man sich die Parameter anzeigen lassen.

Unter den Parametern befindet sich der asc Parameter. Dieser muss nach Zustimmung auf G für granted stehen. 

Advanced Mode aufsetzen

Durch den Advanced Mode werden Tags schon vor der Zustimmung des Nutzers ausgespielt. Cookies werden jedoch noch nicht gesetzt. 

Dadurch sollen im Advanced Mode Conversions für Besucher modelliert (geschätzt) werden, die keinen Consent gegeben haben. Die unter Consent tatsächlich gemessenen Conversions werden mit einem Abschlag auf alle Nutzer hochgerechnet.

Für den Advanced Mode benötigt man zwei Tags vom Typ Custom HTML:

Das erste Tag setzt den Consent per Default auf denied.

<script>
window.uetq = window.uetq || [];
window.uetq.push('consent', 'default', {
   'ad_storage': 'denied'
   });
</script>

Als Trigger Alle Seiten auswählen und über das Tag-Sequencing das Bing Basis-Tag auswählen.

Das erste Custom HTML Tag ist damit konfiguriert.

Das zweite Tag setzt den Consent per Update auf granted.

<script>
window.uetq = window.uetq || [];
window.uetq.push('consent', 'update', {
   'ad_storage': 'granted'
   });
</script>

Das Tag muss triggern, sobald der Consent gegeben wurde.

Wie kann man überprüfen, ob der Microsoft Consent Mode (Advanced Mode) funktioniert?

Überprüfen in den Dev Tools

In den Dev Tools das Netzwerk Tab öffnen, und den Bing Request öffnen. Im Reiter Payload findet man den asc Parameter.

Fall 1: Consent wurde nicht gegeben

Der asc Parameter enthält den Wert D für denied.

Das Bing Basis Tag, sowie das DefaultDenied Tag müssen trotz Consent-Ablehnung laut Tag Assist gefeuert werden.

Fall 2: Consent wurde gegeben

Der asc Parameter enthält den Wert G für granted.

Überprüfen im Microsoft Tag Helper

Auch im Microsoft Tag Helper muss der Parameter, je nach Consent Status, 

  • ein D für denied enthalten 
  • oder ein G für granted
Julian Kleinknecht
Julian Kleinknecht

Unser Versprechen: Wir haben den Consent Mode Microsoft Ads schon mehrfach eingerichtet. Ich schreibe hier nur über Themen, zu denen wir schon viel Erfahrung gesammelt haben.

Über den Autor

Julian Kleinknecht ist Geschäftsführer bei ConversionBoosting und unterstützt Unternehmen seit mehr als 14 Jahren bei Webanalyse und Tracking. Er teilt Erkenntnisse hier, auf LinkedIn und auf YouTube.

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