Tracking für LinkedIn Ads aufsetzen

LinkedIn Ads Conversion-Tracking (inkl. SST) einrichten & verstehen

LinkedIn Ads Conversion-Tracking ist für jeden sinnvoll, der Kampagnen auf LinkedIn schaltet. Dabei werden Aktionen der Besucher, wie z.B. das Ausfüllen eines Formulars oder der Kauf eines Produkts gemessen. Mit diesen Daten können Kampagnen optimiert werden.

Letzte Aktualisierung
07.01.2025

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Warum ist LinkedIn Ads Conversion-Tracking sinnvoll?

Conversion-Tracking führt dazu, dass der LinkedIn-Algorithmus höhere Gebote auf Keywords abgibt, die mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu Conversions führen. 

Werden Conversions nicht erfasst, lassen sich Werbekampagnen weder anpassen noch optimieren. Dies ist jedoch entscheidend, um die Zielgruppe besser zu verstehen und sie gezielter ansprechen und überzeugen zu können.

Julian Kleinknecht
Julian Kleinknecht

Über den Autor

Julian Kleinknecht ist Geschäftsführer bei ConversionBoosting und unterstützt Unternehmen seit mehr als 14 Jahren bei Webanalyse und Tracking. Er teilt Erkenntnisse hier, auf LinkedIn und auf YouTube.

Unser Versprechen: Wir haben LinkedIn Conversion-Tracking schon für viele Webseiten und Shops eingerichtet. Ich schreibe hier nur über Themen, zu denen wir schon viel Erfahrung gesammelt haben.

LinkedIn Ads Conversion-Tracking: Sever-side (SST) oder Conversion-Pixel?

Um Conversions zu messen, gibt es zwei Möglichkeiten:

  • clientseitiges Tracking
  • serverseitiges Tracking

Beim reinen clientseitigen Tracking („Conversion-Pixel“) lädt der Client Skripte der jeweiligen Anbieter direkt von deren Domains nach und sendet sämtliche Daten unmittelbar an diese weiter.

Im Gegensatz dazu gehen beim serverseitigen Tracking (SST) die Daten zunächst an einen Server, der unter eigener Kontrolle steht. Von dort aus werden die Informationen an die jeweiligen Dienste oder Empfänger verteilt.

Clientseitiges Tracking (Pixel)

Vorteile
  • Einfache Implementierung: Das LinkedIn Insight Tag (Pixel) ist relativ einfach zu implementieren, indem es im Quellcode der Website eingefügt wird.
  • Detailliertes Benutzer-Tracking: Erfasst umfangreiche Daten über das Verhalten der Benutzer auf der Website, wie Seitenaufrufe, Scrolltiefe und Klicks.
  • Retargeting: Ermöglicht effektives Retargeting, basierend auf Benutzerinteraktionen.
Nachteile
  • Ad-Blocker und Browser-Einschränkungen: Pixel-basierte Lösungen sind anfällig für Ad-Blocker und Browser-Einstellungen (z. B. Safari’s ITP), was zu unvollständigen Daten führen kann.
  • Datenschutzprobleme: Die clientseitige Verfolgung birgt größere Datenschutzbedenken, da sie direkt auf die Benutzergeräte zugreift und unter Datenschutzrichtlinien wie der DSGVO mehr Einschränkungen unterliegt.

Serverseitiges Tracking

Vorteile
  • Datengenauigkeit: Da die Daten von den Servern des Werbetreibenden verarbeitet werden, sind sie weniger anfällig für Ad-Blocker und Browser-Einschränkungen, was zu einer höheren Datengenauigkeit führt.
  • Datenschutz: Bessere Kontrolle über die Daten, die gesendet werden, da sie auf den Servern des Unternehmens verarbeitet und weitergeleitet werden.
Nachteile
  • Komplexere Implementierung: Serverseitiges Tracking erfordert mehr technisches Wissen und kann in der Implementierung aufwendiger sein.

LinkedIn Ads Client Side Tracking aufsetzen

Beim rein clientseitigen Tracking lädt der Client die Skripte der jeweiligen Anbieter direkt von deren Domains und übermittelt alle Daten direkt an diese.

Conversions im Campaign Manager erstellen

Um Conversion-Tracking aufzusetzen, wird im ersten Schritt die zu messende Conversion in LinkedIn erstellt. Dazu den LinkedIn Campaign Manager öffnen und unter Analysieren > Conversion-Tracking > Conversion erstellen > Conversion von Insight Tags erstellen.

Im Anschluss den Namen für die Conversion vergeben, die Art der Conversion definieren und den gewünschten Wert pro Conversion eintragen.

In Schritt 2 den Tag Manager als Methode für das Conversion-Tracking wählen.

Nach Klick auf den Tag Manager erscheint etwas weiter unten die Partner ID. Anschließend unter “Methode für Conversion Tracking festlegen” Handlungsspezifisch auswählen. Dadurch wird eine Conversion ID generiert. Die Partner ID und die Conversion ID in die Zwischenablage kopieren. Diese werden beim Setup im GTM benötigt.

Im nächsten Schritt kann man eine Kampagne auswählen, für die die Conversion getrackt werden soll. Das ist optional und kann übersprungen werden..

Conversions mit dem Google Tag Manager messen

LinkedIn Basis Tag erstellen

Um LinkedIn Ads Conversions zu messen, muss das LinkedIn Insight Tag zuvor auf allen Seiten der Website integriert werden. Dazu im Google Tag Manager eine neue Variable erstellen, vom Typ “Konstant”. Hier die Partner ID eintragen und speichern.

Dann ein neues Tag erstellen mit einer Tag-Vorlage aus der Community Galerie namens “Linkedin InsightTag 2.0”.

In den Tag Einstellungen die Partner ID mithilfe der zuvor erstellten “Konstant” Variable eintragen. 

Unter den erweiterten Einstellungen innerhalb des Tags die Tag-Auslösung auf “Einmal pro Seite” stellen.

Als Trigger “Alle Seiten” auswählen.

Das Tag abspeichern.

LinkedIn Conversion Tag erstellen

Um eine Conversion zu messen, muss ein neues Tag vom Typ “LinkedIn InsightTag 2.0” erstellt werden. Hier die Partner ID und die Conversion ID eintragen. Anschließend den passenden Trigger auswählen und abspeichern.

Qualitätssicherung: Funktioniert das Tracking?

Prüfen, ob Daten an LinkedIn gesendet werden

Um zu überprüfen, ob das Tracking mit dem GTM auch funktioniert, die Vorschau des Tag-Managers starten. Im Vorschaufenster des GTMs die Dev Tools mit F12 starten und das Netzwerk-Tab öffnen.

Nach dem Ausführen einer Testconversion filtert man nach der Partner ID. Im Netzwerk-Tab erscheinen nun mehrere Einträge. Klickt man auf den passenden Eintrag, kann man sehen, dass die Conversion mit der jeweiligen Conversion ID übermittelt wurde.

Werden alle gewünschten Events gefeuert, können die Änderungen im GTM veröffentlicht werden. Die Conversions werden ab sofort getrackt.

Prüfen, ob Conversions im Campaign Manager ankommen

Um zu überprüfen, ob die getrackten Conversions auch im Campaign Manager ankommen, gibt es unter Analysieren > Conversion-Tracking eine Spalte namens “Status”

Es gibt es folgende Möglichkeiten:

StatusBedeutung
Aktiv (grün)In den letzten 3 Tagen wurden Conversions aufgezeichnet. Das Conversion-Tracking funktioniert.
Keine aktuelle Aktivität (grau)Die letzten Conversions wurden vor vier bis sieben Tagen empfangen. Das Conversion-Tracking funktioniert.
Inaktiv (rot)Es wurden keine Conversions in den letzten sieben Tagen aufgezeichnet. Implementierung im GTM überprüfen!
Nicht verifiziert (rot)Es wurden keine Conversions aufgezeichnet. Implementierung im GTM überprüfen! 

LinkedIn Enhanced Conversions (Client Side)

Bei Enhanced Conversions (deutsch: “Erweiterte Conversions“) werden vom Nutzer bereitgestellte Daten (z.B. die E-Mail-Adresse) mit der Conversion mitgesendet. Das kann vor allem die Qualität der gemessenen Conversion-Daten erheblich verbessern. 

LinkedIn bietet an, das Tracking von Enhanced Conversions automatisch zu aktivieren. 

Unsere Einschätzung

Da man keine Kontrolle darüber hat, welche Nutzerdaten LinkedIn für Enhanced Conversions verwendet und wie diese verarbeitet werden, raten wir zu Verwendung des automatischen Trackings ab.

LinkedIn Ads Server Side Tracking aufsetzen

Beim serverseitigem Tracking werden alle übermittelten Daten vom Client zunächst an den unter eigener Hoheit stehenden Server Side GTM Server gesendet. Von dort werden die Daten erst an die einzelnen Dienste / Datenempfänger verteilt. 

Im clientseitigen Container

Damit das Server Side Tracking funktioniert, muss bereits im clientseitigen GTM das Tracking für die LinkedIn Conversion aufgesetzt worden sein. Auch muss zu jeder LinkedIn Conversion, die serverseitig gemessen werden soll, GA4 Tracking im clientseitigen GTM angelegt werden.

WICHTIG: Im LinkedIn Conversion Tag muss zudem die Conversion dedupliziert werden.

Jede Conversion wird sowohl im clientseitigen GTM als auch im serverseitigen GTM gemessen und an LinkedIn gesendet. Das führt dazu, dass LinkedIn jede Conversion doppelt zählt. Durch Deduplizierung wird den Conversions aus beiden Containern eine einzigartige Event-ID zugeordnet. Haben Server Side Conversion und Client Side Conversion dieselbe Event-ID, wird die Conversion in LinkedIn nur als eine Conversion gezählt.

Um eine Conversion zu deduplizieren, geht man wie folgt vor: Eine neue Variable erstellen vom Typ “Unique Event ID” (zu finden in der Vorlagen-Galerie).

Die Variable im LinkedIn Conversion Tag hinzufügen.

Auch im dazugehörigen GA4 Conversion Tag unter Ereignisparameter einfügen.

Conversions im Campaign Manager erstellen

Im LinkedIn Campaign Manager jeweils eine neue Conversion erstellen. Zu Analysieren > Conversion-Tracking > Conversion erstellen > navigieren und ein neue “Conversion-API” erstellen.

In Schritt 2 den Google Tag Manager auswählen.

Nach der Erstellung der Conversion im Anschluss ein Access Token generieren. Hierfür zu Analysieren > Quellen und den GTM auswählen.

Hier kann man das Token generieren lassen:

Dieses Token in die Zwischenablage kopieren. Das Token benötigen man beim Anlegen der Conversions im Server Side GTM.

Im serverseitigen Container

Server Side GTM mit dem Client verknüpfen

Im Server Side GTM im Reiter “Clients” muss eine Verknüpfung zum clientseitigen GTM hergestellt werden. Dazu einen neuen Client vom Typ “Google Tag Manager: Web Container” einfügen und die GTM ID des clientseitigen Containers einfügen.

Auch ein GA4 Client wird benötigt. Neuen Client vom Typ “Google Analytics: GA4 (Web)” erstellen.

Conversion API Tag erstellen

Zum Reiter “Tags” navigieren und ein neues Tag vom Typ “LinkedIn Conversion API” erstellen. Die Vorlage zu dem Tag findet man in der Vorlagen Galerie.

Für den Trigger erstellt man einen Custom Tigger mit folgenden Bedingungen:

  • Client Name enthält GA4
  • Event Name entspricht dem Event Namen des clientseitigen GA4 Conversion Tags

In den Tag Einstellungen das zuvor erstellte Access Token und die Conversion ID eintragen. Die Conversion ID findet man in der URL des Campaign Managers, wenn man die serverseitige Conversion bearbeitet.

Für eine erfolgreiche Deduplizierung muss auch im Server Side GTM eine Event ID vergeben werden. Dazu eine neue Variable erstellen vom Typ “Event Data”. Als Key Path verwendet man den Namen, den man für die Event ID zuvor im Client Side GTM im GA4 Conversion Tag verwendet hat.

Die neue Variable im Tag unter “Event Data Override” eintragen. 

Die LinkedIn Fat ID muss ebenfalls mitgesendet werden, um den Besucher wiedererkennen zu können. Die Fat ID wird vom LinkedIn Insight Tag im Cookie gespeichert unter dem Namen “li_fat_id”. 

Eine neue Variable erstellen vom Typ “Cookie Value” und hier den Cookie Namen eintragen.

Die Variable speichern und als Parameter unter “User Ids Override” einfügen.

Prüfen, ob das Tracking funktioniert

Um zu überprüfen, ob das Tracking funktioniert, kann man die Preview im GTM öffnen. Hier muss darauf geachtet werden, dass man sowohl die Preview des Clients, als auch die des Servers startet. Nach dem Durchführen einer Testconversion, sollte das entsprechende LinkedIn Tag im Server Side GTM gefeuert werden.

Hier folgendes überprüfen:

  • Hat das Event dieselbe Event ID, wie das dazugehörige Event im Client Side GTM? Dann war die Deduplizierung erfolgreich!
  • Wird die LinkedIn Fat ID übergeben?

Hat man zudem Enhanced Conversion-Tracking aufgesetzt z.B. mit der E-Mail-Adresse des Kunden, findet man auch diesen Parameter hier wieder. Wie man Enhanced Conversion-Tracking für LinkedIn im Server Side GTM aufsetzt, erklären wir im nächsten Abschnitt.

LinkedIn Enhanced Conversions (Server Side)

Mit Enhanced Conversion-Tracking kann man von Nutzern bereitgestellt Daten manuell erfassen und mit der Conversion mitsenden, um die Qualität der Messung zu verbessern. 

Im Client-Container

Im Client Container müssen die von Nutzern bereitgestellten Daten als Ereignisparameter an das GA4 Conversion Tag angehangen werden. Wir empfehlen, die E-Mail-Adresse der Nutzer zu verwenden.

Wie man die E-Mail-Adresse auslesen kann, zeigen wir im Artikel “Enhanced Conversions für Google Ads & GA4 verstehen einrichten”.

Im Serverseitigen-Container

Eine neue Variable vom Typ “Event Data” erstellen und den im GA4 Conversion Tag verwendeten Parameter Namen verwenden.

Die E-Mail-Adresse muss anschließend geshashed mit dem Conversion API Tag übergeben werden. Dazu eine neue Variable vom Typ “sha256 Hasher” erstellen. Das Tag Template findet man in der Vorlagen-Galerie.

Der Value ist die zuvor erstelle E-Mail-Variable. Das output encoding auf “hex” umstellen.

Anschließend muss die gehashte E-Mail nur noch unter “User Ids Override” im Conversion API Tag hinzugefügt werden.

Julian Kleinknecht
Julian Kleinknecht

Unser Versprechen: Wir haben LinkedIn Conversion-Tracking schon für viele Webseiten und Shops eingerichtet. Ich schreibe hier nur über Themen, zu denen wir schon viel Erfahrung gesammelt haben.

Über den Autor

Julian Kleinknecht ist Geschäftsführer bei ConversionBoosting und unterstützt Unternehmen seit mehr als 14 Jahren bei Webanalyse und Tracking. Er teilt Erkenntnisse hier, auf LinkedIn und auf YouTube.

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