Für Google Ads Conversion-Tracking, Remarketing und GA4
Wer nach dem 06. März 2024 weiterhin Google Ads Conversions Tracking nutzen oder Remarketing betreiben möchte, muss den Consent Mode V2 (Google den in der deutschen Übersetzung „Einwilligungsmodus“) implementiert haben.
Für einige Consent Plattformen ist der Consent Mode automatisch aktiv oder lässt sich per Klick aktivieren – hier muss man eigentlich nur überprüfen, ob der Consent Mode richtig funktioniert.
Für selbst erstellte Cookie-Banner oder einfachere CMS- oder Shop-Plugins gilt das nicht. Hier muss der Consent Mode manuell implementiert werden.
Über den Autor
Julian Kleinknecht ist Geschäftsführer bei ConversionBoosting und unterstützt Unternehmen seit mehr als 14 Jahren bei Webanalyse und Tracking. Er teilt Erkenntnisse hier, auf LinkedIn und auf YouTube.
Unser Versprechen: Wir haben den Google Consent Mode v2 eingerichtet. Ich schreibe hier nur über Themen, zu denen wir schon viel Erfahrung gesammelt haben.
Leider wurde der Begriff „Consent Mode“ (auf deutsch „Einwilligungsmodus“) von Google in der Vergangenheit nicht einheitlich verwendet, was zu großer Verwirrung führt.
Der ursprüngliche Consent Mode (v1, von 2021 bis Anfang 2024): entspricht dem neuen Consent Mode v2 in der Form des „Advanced Mode“. Mit der v2 neu hinzugekommen ist der „Basic Mode“.
Inzwischen gibt es auch für andere Werbe- und Tracking-Plattformen einen eigenen Consent-Mode:
Die Bezeichnungen sind verwirrend – es handelt sich um zwei komplett unterschiedliche Verfahren. Vor allem ist der „Advanced-Mode“ nicht der besser Consent Mode.
Der „Basic Mode“ ist im Prinzip nur eine Übersetzung der „Sprache“ der unzähligen Consent-Tools in ein einheitliches Format. Jedes Consent-Tools speichert die Informationen über vom Nutzer erteilte Einwilligungen („Consent“) anders: Manche im dataLayer, manche in Cookies, manche in localStorage.
Der Consent Mode Basic vereinheitlicht diese Informationen nun in vier Einträge („Consent Types“), die jeweils den Wert „denied“ oder „granted“ („abgelehnt“ oder „erteilt“) haben können:
An der Ausspielung der Tags – zum Beispiel für Google Ads Conversion Tracking – änder sich durch den Consent Mode „Basic“ nichts. Diese werden weiterhin so wie bisher ausgespielt – wenn alles datenschutzkonform eingerichtet ist, also nach der Erteilung der Einwilligung durch den Nutzer.
Im Unterschied zum „Basic Mode“ werden im „Advanced Mode“ bereits vor der Einwilligung des Nutzers (oder bei Ablehnung) Tags ausgespielt, jedoch keine Cookies gesetzt. Wenn der Nutzer zustimmt, werden wie gewohnt Cookies gesetzt.
Anhand von Datentransfers ohne Einwilligung – Google nennt das „Pings“ -, sollen im „Advanced Mode“ Conversions für Besucher modelliert (geschätzt) werden, die keinen Consent gegeben haben. Google kennt aufgrund der ohne Consent versendeten Daten die Menge der tatsächlichen Nutzer auf der Seite und rechnet – vereinfacht gesagt – die unter Consent tatsächliche gemessenen Conversions mit einem kleinen Abschlag auf alle Nutzer hoch.
Dieser Datenaustausch des Consent Mode „Advanced Mode“ ohne bzw. vor Consent ist datenschutzrechtlich äußerst umstritten. Der Einsatz auf der eigenen Website sollte unbedingt mit dem Datenschutzbeauftragten abgestimmt werden bzw. erst nach rechtlicher Beratung erfolgt.
Abgesehen davon bringt die Modellierung des „Advanced Mode“ laut Aussagen von Google nur bei mehr als 700 Google Ads Klick pro Woche (je Sprache) zuverlässig modellierte Daten. Unterhalb dieser Grenze dürfte sich der rechtliche Aufwand für den „Advanced Mode“ kaum lohnen.
Was bis März 2024 unter dem Begriff Consent Mode verstanden wurde, entspricht dem Consent Mode V2 in der Variante „Advanced Mode“. Der Einsatz des bisherigen Consent Mode (V1) ist ebenso datenschutzrechtlich umstritten wie der „Advanced Mode“ des neuen Einwilligungsmodus.
Neu hinzugekommen in der V2 ist also der „Basic Mode“ des Consent Mode – die Übersetzung der tatsächlich erteilten Zustimmungen in ein einheitliches Format. Der „alte“ Consent Mode hat mit der Bezeichnung „Advanced Mode“ lediglich einen neuen Namen bekommen.
Viele Consent Tools aktivieren den Consent Mode „Basic“ automatisch aktiv oder er lässt sich einfach per Klick aktivieren. Hier muss man eigentlich nur überprüfen, ob der Consent Mode richtig funktioniert.
Diese Consent Tools unterstützen den Consent Mode out-of-the-box:
Für selbst erstellte Cookie-Banner oder einfachere Consent Tools als CMS- oder Shop-Plugin gilt das oft nicht. Hier muss der Consent Mode manuell implementiert werden.
Diese Consent Tools und Plugins unterstützen den Consent Mode nicht von Haus aus direkt (Stand März 2024):
Trotzdem ist es möglich, den Consent Mode für diese und andere Tools ohne direkte Unterstützung einzurichten (wir können die Einrichtung in kurzer Zeit durchführen). Das ist allerdings nicht ganz so einfach wie bei Tools mit einer fertigen Integration out-of-the-box.
Es gibt vier Möglichkeiten, um zu überprüfen, ob der Consent Mode „Basic“ korrekt implementiert ist.
In Google Ads navigiert man via Zielvorhaben (im neuen Design in der Leiste links) zu Conversions
> Zusammenfassung
. Dort wählt man eines der Ziele aus.
Falls der Hinweis auf den Einwilligungsmodus fehlt, ist der Consent Mode nicht korrekt aufgesetzt.
In der Verwaltung (Zahnrad unten links) zu Property-Einstellungen
> Datenerhebung und -änderung
> Datenstreams
navigieren. Dann den passenden Datenstream auswählen.
Im Tab Einwilligungseinstellungen
findet man zwei Haken, wenn die beiden Parameter ad_personalization
und ad_user_data
des Consent Modes korrekt eingerichtet wurden:
Im Google Tag Manager die Vorschau öffnen. Am besten in einem Inkognito-Fenster, damit man den Cookie-Banner wie ein neuer Besucher angezeigt bekommt.
Vor der Zustimmung (und beim Verweigern der Cookies) sollten im Tab Consent
(rechts), die vier Werte auf denied
gesetzt sein.
Nach der Zustimmung dann auf granted
:
Falls kein Zugriff zum Tag Assist vorhanden ist, kann man die Einrichtung des Consent Mode auch in den Entwickler-Tools („F12“ unter Windows) des Browsers überprüfen. Hierzu in der Konsole den dataLayer betrachten:
Wenn die Werte ein Eintrag für Consent zuerst („default“) auf denied
und nach Zustimmung des Nutzers auf granted
aktualisiert werden, ist der Consent Mode korrekt implementiert.
Der Consent Mode in der Variante „Advanced Mode“ lässt sich im Network-Tab der Entwickler-Tools im Browser nachvollziehen (Filter nach page_view
).
Bereits vor Erteilung des Consent wird ein Aufruf gesendet, der den Parameter gcs=G100
enthält.
Bis hier hin werden keine Cookies gesetzt. Nur wenn der Nutzer nun Consent erteilt, folgt ein zweiter Aufruf mit dem Inhalt gcs=G111
. Bisher nicht gesetzte Cookies werden nachträglich gesetzt.
Wenn der Nutzer keinen Consent erteilt, bleibt es bei dem ersten Aufruf bzw. den dann folgenden „Pings“.
Unser Versprechen: Wir haben den Google Consent Mode v2 eingerichtet. Ich schreibe hier nur über Themen, zu denen wir schon viel Erfahrung gesammelt haben.
Über den Autor
Julian Kleinknecht ist Geschäftsführer bei ConversionBoosting und unterstützt Unternehmen seit mehr als 14 Jahren bei Webanalyse und Tracking. Er teilt Erkenntnisse hier, auf LinkedIn und auf YouTube.
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