Präsenz auf Preisvergleichsseiten – bringt das etwas?

Für Onlinehändler, die günstige Preise in ihrem Shop als einen ihrer Wettbewerbsvorteile sehen, können Preisvergleichsseiten ein gutes Instrument sein. Bestenfalls sorgt es für eine gute Conversion-Rate und ebenso gute Umsätze. Um die in der Überschrift genannte Frage also direkt zu beantworten: Ja, es kann etwas bringen! Allerdings versprechen verschiedene Vergleichsseiten unterschiedliche Erfolge. Und es gibt einiges, was man selbst für höhere Erfolge mit der Präsenz auf Preisvergleichsseiten tun kann.

Vergleichsseiten – die Chance auf hohe Conversion-Raten

Wer auf einer Preisvergleichsseite nach einem bestimmten Smartphone sucht, möchte mit hoher Wahrscheinlichkeit genau dieses Smartphone gerne kaufen. Und wer als Onlinehändler genau dieses Smartphone zu einem günstigen Preis anbietet und deshalb weit vorne in der Ergebnisliste einer Preissuchmaschine landet, hat gute Karten. Sein Angebot passt zum potenziellen Käufer und alles ist gut.

Setzt er zudem bereits in die Vergleichsseite passende Produktinformationen, sinkt die Gefahr, potenzielle Kunden zu enttäuschen. Das wiederum steigert die Chance, dass ein Interessent, der sich bis zum Onlineshop durchklickt, dort auch zum Käufer wird. Die Conversion-Rate (Verhältnis von Klicks auf den in der Preissuchmaschine veröffentlichten Link zu den anschließend Käufen) wird es dem Onlinehändler danken. Sie ist insbesondere bei Vergleichsseiten wichtig, bei denen der Onlinehändler mit dem Seiten-Betreiber „Pay per Click“ vereinbart hat und ihn bezahlt, sobald ein Interessent auf den Link zum Onlineshop klickt. Wenn viele klicken und anschließend nichts kaufen, entstehen bei niedriger Conversion-Rate Kosten, aber nur geringe Umsätze.

Nicht jede Vergleichsseite verspricht gleich hohen Erfolg

Interessant ist eine mittlerweile antiquierte, aber noch immer bisweilen nützliche Studie des Shopping-Portals Tradoria aus dem Mai 2010. Sie hat einerseits den Wert eines durchschnittlichen Kaufs und andererseits die Conversion-Rate verglichen, die Onlinehändler auf verschiedenen Preisvergleichsseiten erzielen. Gewinner bei der Conversion-Rate war damals die Seite Preissuchmaschine.de mit 6,11%, gefolgt von Idealo (4,47%) und Preisroboter (3,60%).

Bei den erzielten Warenkorb-Werten lag Billiger.de mit durchschnittlich 77,92€ auf Rang 1. Es folgten Preissuchmaschine.de mit 76,48€ und Idealo mit 71,73€. Die Werte dürften mittlerweile ebenso überholt sein wie die Studie, aber sie zeigen eins deutlich: Die Erfolgsaussichten sind von Vergleichsseite zu Vergleichsseite unterschiedlich. Die in der Studie bei den Conversion-Raten am schlechtesten abschneidende Seite erzielte eine Rate von 0,75%, während der niedrigste durchschnittliche Warenkorbwert bei 41,62€ lag. Wer auf Preisvergleichsseiten setzt, sollte also verschiedene Seiten testen und sich anhand von Conversion-Raten und der Höhe des Einkaufswertes irgendwann entscheiden, wo sich eine Präsenz lohnt und wo eher nicht.  

Was man selbst für höhere Conversion-Raten tun kann!

Natürlich ist man keineswegs der jeweiligen Preissuchmaschine, bei der man sich anmeldet, ausgeliefert, wenn es um die Höhe der erzielten Conversion-Rate geht. So kann etwa die Güte der eigenen Produktbeschreibung und des Produktsfotos, das man im Infobereich der Vergleichsseite veröffentlicht, Einfluss auf erreichte Conversion-Raten nehmen. Ebenso einflussreich ist die Landing-Page, zu der Interessenten nach einem Klick auf den Link geführt werden, der mit dem präsentierten Produkt auf der Vergleichsseite veröffentlicht wird. Hier gelten alle Regeln für gute Landing-Pages mit hohen Conversion-Raten.

Und hier gilt vor allem die Regel aller Regeln: Testen Sie verschiedene Varianten, um die für eine gute Conversion-Rate beste zu finden.

Ach ja und eins noch: Die Präsenz auf Preisvergleichsseiten macht für Onlinehändler wirklich nur Sinn, wenn günstige Preise zur Shopstrategie gehören. Wer eher auf andere Dinge wie etwa auf Exklusivität der Produkte und Luxus setzt, sollte andere Wege zum Kunden wählen.

Der Autor

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

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