Sieben Ansätze zur Optimierung

Vorteilsleisten in Onlineshops

Vorteilsleisten auf Startseiten von Onlineshops kommunizieren Kundenvorteile in kurzer prägnanter Form. Sie können unentschlossene Kunden zum Kaufen animieren. Sie zu optimieren, bringt Onlineshops daher oft mehr Erfolg. Sieben Beispiele, wo man mit Optimierungen ansetzen kann, zeigt dieser Blogbeitrag.

Schneller Versand. Kostenlose Rücksendung. Kauf auf Rechnung. Auf solche und ähnliche Kurzinfos stößt man in vielen Onlineshops, denn fast jeder besitzt eine Vorteilsleiste auf der Startseite, in der er wesentliche Vorteile eines Einkaufs im Shop kompakt darstellt.

Je weniger sich das Sortiment eines Shops von dem der Konkurrenz abhebt, desto wichtiger können diese Informationen für potenzielle Neukunden bei der Frage sein, ob sie im Shop bleiben oder zur Konkurrenz wechseln. Besonders wichtig ist diese Leiste zudem für Onlineshops, die sich bisher wenig zu einer eigenen Marke entwickelt haben.

Insbesondere für sie ist es sinnvoll, sich bei der Conversion-Optimierung auch diese Vorteilsleiste vorzunehmen.

1. Ist die Vorteilsleiste gut sichtbar?

Die Sichtbarkeit eines Elements auf einer Internetseite wird durch Platzierung, Gestaltung und Größe bestimmt. Bei der Platzierung der Vorteilsleiste entscheiden sich viele Onlineshop-Betreiber für den oberen Rand. Manche platzieren die Vorteilsleiste aber auch deutlich weiter unten.

Testen kann man dann, ob eine besser sichtbare Platzierung der Vorteilsleiste einen positiven Einfluss auf die Conversion-Rate hat.

Bei Vorteilsleisten wie der von Babywalz können Tests mit einer anderen Gestaltung und Größe sinnvoll sein. So hebt sich die hellgraue Leiste im Beispiel schlecht vom weißen Hintergrund der Seite ab. Auch eine etwas breitere Leiste und eine etwas größere Schrift könnten die Leiste zu einem erfolgreicheren Element der Startseite machen.

Recht gut sichtbar ist die blaue Vorteilsleiste mit der weißen Schrift bei Sanicare. Andere Seiten arbeitet mit animierten Vorteilsleisten, die sich bewegen, z.B. von links nach rechts. Dadurch kann die Leiste mehr und wechselnde Vorteile präsentieren und zieht Aufmerksamkeit auf sich.

2. Sollte man Vorteile austauschen?

Auf einer Vorteilsleiste ist nicht endlos Platz. Das ist auch gut so, weil Besucher bei zu viel Inhalt irgendwann „abschalten“. Hat man allerdings nur Raum für drei, vier aufgelistete Vorteile, sollte man sich gut überlegen, mit welchen man ihn füllt. Ist beispielsweise die mögliche Rückgabe eines Produkts in einer Filiale wirklich etwas, was viele potenzielle Kunden als Vorteil empfinden? Oder sollte dieser Vorteil vielleicht einem anderen Platz machen? Die Auswahl möglicher Vorteile ist schließlich groß:

  • Liefervorteile: Express-Lieferung, generell kurze Lieferzeiten, keine Lieferkosten, klimaneutraler Versand…
  • Zahlungsvorteile: Preisgarantie, Kauf auf Rechnung, Zahlpausen, Ratenzahlungen, viele Schnäppchen…
  • Sortiments- und Produktvorteile: über X Marken im Shop, auch Übergrößen erhältlich, nachhaltige Produktion…
  • Servicevorteile: 24-Stunden-Beratungshotline, kostenlose Retouren, Kundenkarten-Vorteile, Bonus-Systeme, lange Garantiezeiten…
  • Vertrauensvorteile: Geld-zurück-Garantie, Trusted-Shops: sehr gut…

Die Liste möglicher Vorteile ließe sich fortführen. Aber jeder Onlineshop muss herausfinden, was seine potenzielle Kundschaft als die größten und überzeugendsten Vorteile empfindet. Die gehören dann in die Vorteilsleiste.

3. Wie drückt man sich am besten aus?

Präziser ist oft besser. Nennt man „Schnelle Lieferzeiten“ als Vorteil, ist das unpräzise. „Schnell“ ist schließlich ein relativer Begriff. Wenn man beispielsweise (wie Otto Versand) eine Lieferung innerhalb von 24 Stunden gegen einen Aufpreis von einem Euro anbietet, sollte man das konkret kommunizieren.

Möglicherweise zeigt ein Blick auf die Konkurrenz aber auch, dass die schnellen Lieferzeiten, die man bietet, eigentlich heute Standard sind. Dann sollte man den Hinweis durch etwas anderes ersetzen.

4. Sollte die Vorteilsleiste Zusatzinformationen bieten?

Die Vorteilsleiste lässt erst einmal nur Platz für relativ wenig Information. Allerdings kann man Interessierten natürlich Zusatzinformationen anbieten, indem man etwa ein Mouseover definiert. Dann öffnet sich vielleicht ein Infofeld, wenn der Mauszeiger eine Vorteilsinfo wie 3% Sofort-Rabatt berührt. Alternativ lässt sich die Vorteilsleiste auch so konzipieren, dass sich die Zusatzinfo erst nach einem Mausklick oder im Mobileshop nach einem Antippen öffnet.

5. Verdient einer der Vorteile besondere Aufmerksamkeit?

Manche Vorteile sind wichtiger als andere für potenzielle Käufer. Deshalb sollte man nicht unbedingt alle Vorteile in der Vorteilsleiste in derselben Weise gestalten. Möglicherweise präsentiert man einen der Vorteile in roter Schrift, während alle anderen schwarz geschrieben sind. Das bringt bestenfalls nicht nur mehr Blicke auf den herausgehobenen Vorteil, sondern auch auf die gesamte Vorteilsleiste. Kritisch hinterfragen und testen sollte man jedoch stets, ob der Kundenvorteil, den man als besonders attraktiv einstuft, tatsächlich auch aus Kundensicht besonders attraktiv ist.

6. Des Kunden Vorteil ist mein Nachteil?

Auch bei der Optimierung von Vorteilsleisten darf man nicht allein steigende Conversion-Raten im Blick haben, die man hier als Anteil derjenigen Besucher an allen Seitenbesuchern definiert, die im Onlineshop etwas kaufen. Ohne Blick auf Retouren kann sich das als Fehler erweisen.

Dann betont man vielleicht die Möglichkeit kostenloser Retouren in der Vorteilsleiste und zieht damit insbesondere diejenigen Kunden an, bei denen die Retouren-Wahrscheinlichkeit höher ist als bei anderen. Im Extremfall kann dadurch die Conversion-Rate steigen, während der Erfolg des Onlineshops nach Berücksichtigung der Retouren sinkt.

7. Alternativen testen?

Die Vorteilsleiste ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit, Kundenvorteile auf einer Onlineshop-Startseite zu publizieren. Wenn man eine große Zahl an Markenprodukten bietet, schreibt man das vielleicht als Vorabtext in die seiteninterne Suchmaschine. Allerdings sollte die Suchmaschine in diesem Fall besonders deutlich als Suchmaschine erkennbar sein, damit Seitenbesucher sie nicht nur für ein Info-Element halten. Und sie sollte auch allen potenziellen Nutzern klar machen, dass der Text im Eingabefeld von ihnen durch eigene Suchbegriffe ersetzt werden kann.

Der Autor

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

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