Conversion-Optimierung für Content-Marketing

5 Testideen für Downloadseiten mit kostenlosem Content

Auch kostenlosen Content (z.B. kostenlose eBooks) sollten Sie gut anpreisen, wenn Sie erfolgreiches Content-Marketing planen. Internetnutzer lechzen nicht unbedingt nach Ihren Geschenken, weil auch beim kostenfreien Content oftmals eine große Auswahl herrscht. Wir geben Ihnen deshalb hier fünf Testideen, mit denen sich die Conversion-Rate (Download-Zahlen) auf Landingpages eventuell steigern lässt.

Beim Content-Marketing mit kostenlosen Inhalten wie downloadbaren Checklisten und eBooks kommt es nur darauf an, möglichst viele Leute über die Existenz der Inhalte zu informieren. Alles Andere ergibt sich von selbst. Schließlich ist der Inhalt ein Geschenk und das alleine reicht aus, um exzellente Conversion-Raten zu sichern. So denkt vielleicht manch einer. Aber es stimmt natürlich nicht.

Auch Kostenloses kostet

Inhalte wie kostenlose eBooks kosten den Leser Zeit. Erwartet er einen für ihn nützlichen Inhalt, wird er diese Zeit gerne investieren. Hat er aber den Eindruck, dass der Inhalt eventuell nichts taugt, könnte selbst die zu investierende Zeit ein zu hoher Preis für ihn sein.

Kommen dann eventuell noch Daten hinzu, die er dem Herausgeber des Contents für die Inhalte übermitteln muss, steigt dieser subjektiv empfundene Preis und schreckt möglicherweise ab. Als Herausgeber sollte man sich zudem stets bewusst sein, dass man seinen kostenlosen Content bei kaum einem Thema nahezu exklusiv präsentiert. In der Regel konkurriert Ihr Inhalt mit anderen kostenfreien Inhalten und der potenzielle Leser hat freie Auswahl, welchen Content er nutzt.

Vertrauen ist bisweilen das Wichtigste

Je nach Thema eines eBooks erfordert es mehr oder weniger Vertrauen, den Tipps im eBook zu folgen. Geht es etwa um Schminktipps, kann man eventuell irgendwann einmal das eine oder andere ausprobieren und das Ergebnis ziemlich schnell in den eigenen vier Wänden korrigieren, wenn es einem nicht gefällt.

Bei Themen wie Altersvorsorge wird es oft schon weitaus problematischer bis unmöglich, unangenehme Folgen schlechter Tipps zu korrigieren. Hier muss das Vertrauen in die Kompetenz des Autors deshalb größer sein. Ist das Vertrauen gering, wirkt es schnell so, als wäre der kostenfreie Inhalt es nicht wert, dass man Zeit investiert. Aus alledem folgt, dass es auch beim Content-Marketing mit Gratis-Inhalten häufig Sinn macht, diverse Landingpage-Varianten zu testen, um eine hohe Conversion-Rate zu erzielen. Conversion-Optimierung wird so zum Instrument für ein erfolgreiches Content-Marketing.

Landingpages für Content-Download: 5 Tipps für Tests

Die folgenden fünf Tipps geben Ihnen einige Anregungen, was genau Sie bei Seiten zum Download von kostenlosen Inhalten testen könnten. Vielleicht ist ja etwas dabei, was auch bei Ihnen Sinn machen könnte?

1) Ist die Angabe eines eingesparten Preises gut?

Eine Checkliste für die Hundeerziehung, durch die man die „10 größten Fehler von Hundehaltern“ vermeidet, wird mit dem Hinweis angeboten, dass der Wert der Gratis-Checkliste bei 27€ liegt. Ist das gut?

Es könnte gut sein, dass der Hinweis den Impuls verstärkt, den kostenlosen Inhalt zu laden, falls potenzielle Leser davon ausgehen, dass der Inhalt tatsächlich 27€ wert ist. Andere Menschen halten die Wertangabe „27€“ aber eventuell für einen Verkaufstrick, den sie gerade durchschaut haben. Dann könnte es sein, dass die Wertangabe sogar eher negativ auf die Conversion-Rate wirkt. Probieren Sie es vielleicht einmal aus.

2) Angaben zum Autor: einfügen oder nicht?

Bleiben wir noch ein bisschen beim Thema „Hundeerziehung“. Das zweite von uns gefundene Beispiel lädt zum Download des kostenlosen eBooks „Erfolgreiche Hundeerziehung“ ein. Die Autorin stellt sich hier selbst als „zertifizierte Hundetrainerin“ vor. Solche Angaben können das Vertrauen in ihre Kompetenz stärken. Daher kann es sinnvoll sein, einmal verschiedene Autorenangaben in die Landingpage zu integrieren, um zu testen, ob sie die Conversion-Rate signifikant steigern.

Zu klärende Fragen wäre bei der vorhandenen Landingpage auch, ob die Zweiteilung mit dem Rahmen links das Gesamtbild der Seite stört, sodass die Conversion-Rate sinkt, und ob das integrierte Foto nicht zu klein und die Textmenge zu groß ist.

(BTW: Schauen Sie einmal genau hin: Auf unserem Bildschirmfoto überlappen sich das rechte Eingabefeld für die Mail-Adresse und das Foto, da wir einen relativ kleinen PC-Bildschirm genutzt haben. Das erinnert dann nochmals an die alte, aber nicht immer beherzigte Regel, dass man Layouts am besten auf ganz unterschiedlichen Displays und Bildschirmen prüft. Ansonsten ist man zufrieden, weil Display 1 das erwünschte Layout zeigt, das dann allerdings auf Display 2 fehlerhaft aussieht.)

3) Ist Video das bessere Autorenfoto?

Die Sache mit dem Layout sieht man auch nochmals bei unserem nächsten Beispiel, bei dem eine Landingpage ein kostenfreies eBook zum Thema „Altersvorsorge“ anbietet. Links auf der Seite überlappen sich mehrere Button-Bezeichnungen und das „Produktbild“. Ansonsten wirkt die Landingpage aber recht übersichtlich. Das für uns hier interessanteste Element ist das in die Landingpage integrierte Video.

Potenziellen Lesern gibt solch ein Video die Möglichkeit, sowohl das eBook als auch seinen Autor besser kennenzulernen. Überzeugt das Video, nicht zuletzt, weil der Autor IM Video überzeugt, kann das die Conversion-Rate steigern. Andererseits sollte man als Autor seine Videotauglichkeit kritisch prüfen. Ein Video ist nicht automatisch ein Impulsverstärker. Je nach Machart kann es die Bereitschaft, den kostenlosen Content zu nutzen, auch senken.

4) Call to Action (CTA): Wie sieht er aus und… wohin damit?

Ein paar Worte zum CTA dürfen natürlich auch hier nicht fehlen. Auch bei Landingpages für den Download Ihres kostenlosen Contents gehört die Frage nach Platzierung und Aussehen zu den wichtigen Fragen, bei denen man jedoch andererseits aufpassen muss, dass man ihnen nicht zu viel Zeit widmet.

In unserem Beispiel, bei dem man ein kostenloses eBook über Altersvorsorge und Lebensversicherungen downloaden kann, wirkt der CTA auf uns eher unscheinbar und tendenziell zu klein. Wir denken auch, dass er etwas zu weit unten auf der Seite positioniert wurde. Mit der Positionierung des CTA zu experimentieren, könnte aus unserer Sicht zu einer deutlich gesteigerten Conversion-Rate führen. Eventuell ist auch das gewählte Blau unvorteilhaft, weil es sich zu wenig vom Rest der Seite abhebt? Man könnte es ausprobieren.

5) Welche Vorteile kommen in die Liste?

Listen mit wichtigen Produktvorteilen in Stichworten sind ein bekanntes und bewährtes Element von Landingpages. Solche Listen zeigen eiligen Besuchern auf einen Blick, warum sie das jeweilige Angebot annehmen sollten. Solche Listen machen häufig auch bei angebotenem kostenfreiem Content Sinn. Hier könnte man diverse Varianten ausprobieren. In unserem Beispiel der Downloadseite, die ein kostenloses eBook zur Modefotografie anbietet, enthält die Liste fünf Argumente für einen Download.

Testen könnte man beispielsweise, ob man eins der genannten Argumente gegen ein anderes austauscht. Weiter unten verrät der Fließtext beispielsweise auch, dass das eBook „Tipps zum richtigen Umgang mit Fotomodellen“ oder „zur optimalen Vorbereitung eines Fotoshootings“ enthält. Eventuell würden diese Infos, die derzeit NICHT in die Liste integriert sind, als Bestandteil der Liste ja viel mehr Leute von einem Download überzeugen als einige der für die Liste ausgewählten Argumente.

Auch die Positionierung der einzelnen Argumente kann eine Rolle spielen. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ganz oben in der Liste aufgeführte Infos viel eher wahrgenommen werden als die Infos an dritter Position, die vielleicht auch weniger Aufmerksamkeit wecken als die ganz unten präsentierten Infos. Testen könnte man daher einen Wechsel in der Reihenfolge der präsentierten Argumente.

Möglicherweise würden auch drei statt fünf Argumente in der Liste die Conversion-Rate steigern, weil dann alle drei Argumente stärker zur Geltung kommen. Eventuell präsentiert man aber auch eine Liste mit sieben Argumenten, weil die steigende Anzahl an (guten) Argumenten auch für eine steigende Download-Bereitschaft sorgt. Welche der hier präsentierten Aussagen ist richtig? Finden Sie es mit Tests heraus.

Die Autoren

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

Ansgar Sadeghi

Angar Sadeghi arbeitet bereits seit vielen Jahre als selbstständiger Online-Journalist und Texter. Ein Schwerpunkt seiner journalistischen Arbeit sind die Bereiche Online-Marketing und E-Commerce

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