Umschauen, toll finden, kaufen
Dieser Artikel zeigt Beispiele für Lookbooks aus dem Netz und verrät wichtige Kriterien, auf die man bei der Gestaltung von Lookbooks achten sollte. Denn: 67% der Frauen in Deutschland sind Modetrends wichtig oder sehr wichtig und 37% der Frauen finden Inspiration für Modekäufe in Onlineshops. Das sind Zahlen aus der aktuellen bonprix-Modestudie 2016, für die TNS Emnid im Auftrag von bonprix 2000 Frauen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren befragt hat.
Die Ergebnisse sind nicht zuletzt ein Indiz für die hohe Bedeutung der Mode-Onlineshops als Inspirationsquelle. Lookbooks können zu einem inspirierenden Bummel durch die virtuelle Modewelt einladen, diesen zu einem Genuss machen – und zugleich jederzeit einen Kauf ermöglichen. Wie lässt sich so etwas realisieren?
Kaum jemand legt so viel Wert auf die Optik der Produkte wie Modefans. Deshalb sind gute Produktfotos für Mode- noch wichtiger als für andere Onlineshops. Bei der Auswahl sollte man sich nicht auf sein Bauchgefühl verlassen. Ein Blick in die Webanalyse-Daten hilft zum Beispiel diese Fragen zu beantworten:
Um das Erlebnis Shopping zu verschönern, kann man potenziellen Kunden Instrumente zur Verfügung stellen, die sie von Produktdetailseiten kennen. Ein Beispiel dafür ist der Onlineshop Marc Aurel: Klickt man eins der Bilder im Lookbook an, öffnet sich eine vergrößerte Ansicht, in der man Bildausschnitte durch Mausbewegung vergrößern kann. Das entspricht der Lupenfunktion auf Produktdetailseiten.
Durch diese Funktion werden Details der gezeigten Mode sichtbar. Zugleich wird das Shopping-Erlebnis verstärkt und nähert sich ein Stück weit dem Erleben, den ein Offline-Shoppingbummel bietet: Der Kunde beschäftigt sich mit Details des Produkts, baut so eine Beziehung dazu auf und lernt es kennen – und hoffentlich lieben.
Viele Lookbooks kommen (fast) völlig ohne Text aus:
Oft ist Text schlichtweg nicht nötig. Es geht schließlich ums Zeigen von Mode, um herausragende Optik und spontane Begeisterung. Das schaffen Bilder allein.
Nichtsdestotrotz muss Text in Lookbooks kein Tabu sein. In knapper Form kann er Bilder ergänzen, wobei er die Dominanz der Bilder nie infrage stellen sollte. Text spielt (wenn überhaupt) eine Nebenrolle.
Etwas anders sieht die Sache aus, wenn es auf nachfolgenden Seiten darum geht, Besucher zum Kauf zu führen.
Bei der Frage nach dem optimalen Lookbook spielen natürlich auch formale Aspekte eine Rolle. Lookbooks kann man auf sehr unterschiedliche Weise gestalten: zum Beispiel als Slider…
… mit mehreren Bildern nebeneinander, bei der die Wirkung aller Bilder gemeinsam stärker ist als die des Einzelbildes…
… wie eine nach unten lang ausgedehnte Website, deren ganzer Inhalt sich erst durch Scrollen erschließt…
… oder wie einen Katalog zum Durchblättern:
Bei der Frage, welche Variante für Lookbooks die beste ist, zählt auch, wie schnell und einfach sie einen Kauf der gezeigten Mode ermöglicht. Denn dieser ist ja das eigentliche Ziel (nie vergessen!).
Wenn Lookbooks Mode präsentieren, ohne zugleich einen schnellen Weg aufzuzeigen, diese Mode auch zu kaufen, sind sie für die Conversion-Rate kein Gewinn. Der Betrachter muss die Angebote dann mühsam im Onlineshop suchen. Es wird viele geben, die sich diese Mühe nicht machen. Viele Lookbooks bieten deshalb mit wenigen Schritten Zugang zu einer Seite, auf der man alle Teile der gezeigten Looks kaufen kann.
Im Onlineshop promod klickt man dafür beispielsweise auf eins der gezeigten Bilder und kann es auf der Folgeseite kaufen. Allerdings muss man erst einmal begreifen, dass die Bilder anklickbar sind. Einen Hinweis darauf gibt es nicht.
Bei Marc Aurel gibt es eine Station mehr bis zum Kauf. Mit dem ersten Klick steuert man die bereits erwähnte Seite mit der Lupenfunktion an, von der aus der Button „Shop the Look“ zur Verkaufsseite führt.
Spannende Frage wäre hier, ob der Mehrwert für potenzielle Kunden (möglicher Detailblick durch Lupenfunktion) den Zusatzschritt rechtfertigt – oder ob zu viele Menschen dadurch nicht bis zum Kauf weitergehen.
Bei Lookbooks geht es um den Verkauf, aber nicht ausschließlich! Viele Kunden teilen und diskutieren Looks, die sie mögen, auch gern mit Freunden in sozialen Netzwerken. Deshalb können Share-Buttons sinnvoll sein.
Lookbooks eignen sich nicht allein für Bekleidung. Auch Brillen, Schmuck und Schuhe sind sehr gute Kandidaten. Allgemein eignen sich Lookbooks für alle Shops, bei deren Produkten die Optik eine herausragende Rolle spielt.
Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer
Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.
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