Definition & Erklärung
A/B Test klingt ein bisschen wie ein ABC-Test mit verlorenem „C“ und weckt vielleicht positive oder negative Erinnerungen an weit entfernte Schultage. A/B Tests haben allerdings nichts mit Schule nichts und das „C“ ist bei ihnen nie verloren gegangen. Es wird einfach nicht gebraucht. Der Begriff A/B Test steht bei der Conversion-Optimierung für den Test mindestens zweier Varianten A und B (z.B. einer Landingpage), um die Variante zu ermitteln, die für die höhere Conversion-Rate sorgt. Man könnte also theoretisch auch 1/2 Test, X/Y Test oder K/O Test sagen, aber „A“ und „B“ haben sich einfach durchgesetzt. Ein starkes Gespann!
Was genau als Variante „A“ und Variante „B“ getestet wird, gibt der A/B Test erst einmal nicht vor. Die Varianten „A“ und „B“ könnten beispielsweise zwei oder mehrere komplett verschiedene Varianten einer Landingpage sein: mit unterschiedlichem Design, unterschiedlicher Überschrift und unterschiedlicher Platzierung von Elementen wie dem Navigationsmenü, der internen Suchfunktion, dem Call to Action Element, den Bildern… Andererseits könnten die Varianten „A“ und „B“ (und man kann auch von Varianten “C”, “D” etc. sprechen) in unserem Beispiel auch „nur“ verschiedene Seitenüberschriften sein. Die Varianten der Landingpage sind dann bis auf die Überschriften genau gleich.
Nehmen wir an, die beiden Landingpage-Varianten „A“ und „B“ sollen getestet werden. Beide Varianten sind unter der Internetadresse „www.xyz.landingpage.de“ erreichbar und bewerben einen Geschenkkorb mit kulinarischen Köstlichkeiten. Der Besucher soll auf einen „Kauf mich“ Button klicken, um den Geschenkkorb zu bestellen. Die beiden Varianten unterscheiden sich im Design, im Text und in der Platzierung des Buttons.
Bleiben wir noch ein bisschen bei den Schlüssen, die man aus einem A/B Test ziehen kann, und bei einem Problem. Wir testen wiederum Variante „A“ und Variante „B“ einer Landingpage und halten es einfach. Die beiden Varianten unterscheiden sich in drei Punkten: Der „Kauf-mich“ Button wird bei den Varianten an jeweils anderer Stelle platziert, die Varianten nutzen zwei unterschiedliche Fotos zur Illustration des Angebots und zwei verschiedene den Verkauf fördernde Überschriften. Wir haben also:
Beim A/B Test stellt sich heraus, dass bei Landingpage „A“ eine höhere Conversion-Rate erzielt wird. Es werden also mehr Besucher der Page auch Käufer des Produkts. Das bedeutet dann allerdings noch nicht, dass Landingpage „A“ die Variante für eine optimale Conversion-Rate ist.
Das wird man mit oben genanntem A/B Test nicht herausfinden.
In unserem Beispiel wäre ein multivariater Test besser. Bei ihm kommen neben den Varianten „A“ und „B“ auch noch „C“ sowie vielleicht „D“ und „E“ ins Spiel. Man testet also etwa:
Das bringt oftmals viel genauere und aufschlussreichere Ergebnisse. Ist der A/B Test also veraltet? Nein, soweit würden wir nicht gehen. Aber er eignet sich vielleicht besser für kleinere Aufgaben, etwa um ein- und dieselbe Landingpage mit zwei verschiedenen Überschriften zu testen. Hierfür kann A/B unter Umständen völlig ausreichend sein und „C“ ist wiederum überflüssig. Armes kleines „C“!
Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer
Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.
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