Preise auf der Website richtig darstellen

Was kostet das? 7 Tipps für Preislisten und Preisseiten

Viele Handwerker und andere Dienstleister können es sich bei den Preisangaben auf ihrer Website sehr einfach machen, indem sie schreiben: „Gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot“. Oft wäre es jedoch besser, etwas mehr Informationen über die Preise zu geben – das kann die Conversion-Rate deutlich erhöhen. Hier gibt es 7 Tipps, was man bei solchen Preisangaben beachten sollte.

Bei Onlineshops steht der Preis neben dem Produkt. Fertig. Bei Handwerkern oder anderen Dienstleistern im Internet ist es etwas komplizierter. Wie präsentiert man etwa als Handwerker Preise, wenn es gar keine Fixpreise gibt? Gar nicht? Das ist nicht unbedingt die beste Lösung.

Zur Orientierung kann es sehr sinnvoll sein, dem Kunden auf einer Extraseite Preise oder zumindest Preisbeispiele an die Hand zu geben. Muss der Kunde stattdessen erst beim Anbieter anrufen, um etwas über Preise zu erfahren, ist das für manchen bereits eine zu hohe Hürde. Damit Preisangaben ihren Beitrag zum Erfolg der Website leisten, sollte man sieben Punkte beachten:

1. Schneller Zugriff

Für Preisangaben auf einer Website gilt dasselbe wie für alle anderen Elemente, die der Besucher nutzen möchte: Er sollte sie ohne langes Suchen finden. Wer Preislisten anbietet, gibt ihnen deshalb meistens einen eigenen Link im Website-Menü.

Auch unverbindliche Preisbeispiele sollte man besser nicht irgendwo auf der Seite platzieren, die die angebotenen Leistungen vorstellt. Besser ist es, ihnen einen eigenen Bereich auf der Website und einen eigenen Menüpunkt im Website-Menü zu geben.

Zudem gilt: Überflüssige Schritte vermeiden. Wer etwa einen Link namens „Preisliste“ auf eine Seite führen lässt, auf der erst einmal nur ein weiterer Link zu einem PDF-Dokument zu sehen ist, verliert möglicherweise durch diesen überflüssigen Zusatzschritt bereits eine Reihe Interessierte.

2. Vergleichen einfach machen

Oft gibt es dieselbe Leistung in verschiedenen Varianten. Beim Friseur kann der Preis fürs Haareschneiden beispielsweise davon abhängig sein, ob ein Topstylist oder ein Juniorstylist die Arbeit übernimmt oder ob kinnlange oder schulterlange Haare geschnitten werden sollen. In solchen Fällen sollte man die Preise für die verschiedenen Varianten möglichst anschaulich nebeneinander auflisten.

Wenig transparent ist die Preisgestaltung jedoch, wenn man etwa bei Beratung und Styling durch einen Top-Stylisten für Damen drei Preise auflistet – ohne zu erklären, welcher Preis wann anfällt. Auch das Design der Preisliste kann dazu beitragen, Besuchern eine schnelle Orientierung zu ermöglichen.

3. Preisbeispiele geben Orientierung

Bei einigen Leistungen ist es schwierig, feste Preise anzugeben. Das kann beispielsweise bei Malerarbeiten der Fall sein: Da völlig unbekannt ist, wie groß die zu bearbeitende Fläche beim Kunden ist, werden Preisangaben hier meistens als Preis pro vorgegebener Fläche (meistens m²) dargestellt.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die Einfluss auf den Preis haben: Bisweilen muss der Untergrund vorher verputzt oder grundiert werden. Eventuell muss die Farbe nicht nur einmal, sondern mehrfach aufgetragen werden… In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, potenziellen Kunden zumindest Preisbeispiele zur Orientierung zu bieten.

Die Zahl der Beispiele sollte zumindest ungefähr das gesamte angebotene Leistungsspektrum abdecken. Wer also Putz- und Malerarbeiten anbietet, integriert am besten auch für beide Bereiche mindestens ein Preisbeispiel in seine Website.

4. Volle Transparenz schaffen

Der potenzielle Kunde sollte bei Preisangaben immer genau wissen, ob er gerade Orientierungswerte oder Festpreise sieht. Das ist für den Betreiber der Website nicht zuletzt wichtig, um sich rechtlich abzusichern.

Sätze wie „Die vorliegenden Preisbeispiele liefern Orientierungswerte. Preise für konkrete Arbeiten können abweichen.“ sollten auf der Internetseite nicht fehlen, wenn man tatsächlich „nur“ Orientierungswerte veröffentlicht. Und man sollte solche Sätze dort platzieren, wo sie gut sichtbar sind.

5. Preisangabe deluxe: Onlinerechner

Eine besonders einfache und bequeme Möglichkeit der Kostenkalkulation bieten Online-Rechner. Wer Leistungen anbietet, bei denen Festpreise kaum möglich sind, sollte daher überlegen, ob sich ein eigener Onlinerechner lohnt.

Der Onlinerechner gehört sicherlich zu den teuersten Varianten der Preis-Präsentation, für die sich ein Website-Betreiber entscheiden kann. Lohnen kann er sich dennoch.

Onlinerechner gehören allerdings zur hohen Kunst der Website-Gestaltung. Sie müssen möglichst viele Einflusskriterien auf den Preis für eine Arbeit berücksichtigen und dabei einfach und benutzerfreundlich bleiben. Nicht zuletzt sollten sie am Ende eine möglichst realistische Preisangabe liefern. Onlinerechner, die diese Bedingungen erfüllen, erleichtern dem potenziellen Kunden die Entscheidung, ob er einen Auftrag erteilt oder nicht.

6. Preise leichter verdaulich machen

Manchmal macht es Sinn, Preisangaben zu ergänzen. Erst einmal hoch wirkende Preise (z.B. für Dämmmaßnahmen) könnten beispielsweise attraktiver wirken, wenn man dem potenziellen Kunden glaubhaft versichert, dass sich die Kosten innerhalb weniger Jahre durch eingesparte Heizkosten amortisieren.

Hier gilt natürlich: Man sollte nichts versprechen, was sich nicht oder nur im Idealfall halten lässt. Auch die Amortisierung einer Investition hängt von vielen Faktoren ab. Das sollte man potenziellen Kunden nicht verschweigen.

Vielleicht kann man für ein Vorhaben auch Fördermittel beantragen oder hat die Chance, Kosten von der Steuer abzusetzen? Passende Informationen sind ebenfalls Zusätze, die an passender Stelle auf einer Preisseite dafür sorgen können, die Conversion-Rate zu steigern.

7. Call to Action nie vergessen

Letztlich geht es für einen Dienstleister nicht nur darum, dem Besucher zu zeigen, was ihn die angebotenen Leistungen kosten (könnten). Es geht vor allem darum, den Besucher als Kunden zu gewinnen. Deshalb sollten auch Seiten mit Preisangaben immer einen Call to Action (CTA) beinhalten, der sehr einfach zu finden ist. Als Kontaktmöglichkeit bieten sich eine Telefonnummer, eine anklickbare E-Mail-Adresse und/oder ein Kontaktformular an. Wo man den CtA am besten platziert, lässt sich durch A/B-Tests herausfinden.

Worum es hier nicht ging

In den hier präsentierten Tipps ging es um die Präsentation von Preisangaben auf der Website. Es ging nicht um Preisgestaltung. Die beste Präsentation taugt nichts, wenn die Preise nicht konkurrenzfähig sind.

Der Autor

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

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