Praxisguide
In diesem zweiten Teil unserer Praxisguides zu Kategorieseiten stellen wir Best Practices und Testideen für Kategorieseiten mit tatsächlichen Produkten und Produktlisten vor. Vor allem die Produktpräsentation steht im Vordergrund.
Autor
Julian Kleinknecht
In diesem Praxisguide stellen wir Best Practices und Testideen für Kategorieseiten vor, auf denen konkrete Produkte dargestellt werden. Der Praxisguide „Kategorieseiten: Verteilerseiten“ beschäftigt sich mit denjenigen Kategorieseiten, die vor allem Besucher auf „normale“ Kategorieseiten weiterleiten.
Diese Themen werden im Detail diskutiert:
Besucher, die sich durch die Kategorien der Online-Shops klicken, können dafür unterschiedliche Motivationen haben. Die eine Gruppe nutzt die Navigation durch Kategorien und Unterkategorien, um Produkte zu finden, die sie bereits im Kopf haben. Wir nennen diese zielorientierte Besucher. Die andere Gruppe will sich das Sortiment des Shops komfortabel anschauen und sich inspirieren lassen. Diese nennen wir prozessorientierte Besucher.
Gute Kategorieseiten müssen beide Gruppen gleichermaßen zufrieden stellen und gleichzeitig auch als Einstiegsseiten dienen.
Dieses Kapitel erläutert diese drei Anforderungen näher. In den folgenden Kapiteln zeigen wir dann, wie die Anforderungen umgesetzt werden können.
Viele Kunden, welche die Navigation über Kategorieseiten nutzen, haben bereits konkrete Vorstellungen, die ihr Wunschprodukt erfüllen soll, aber noch kein konkretes Produkt im Kopf. Ein Beispiel hierfür wäre ein Kunde, der einen guten LED-Fernseher sucht, der maximal 2.000 Euro kosten darf. Eine Entscheidung für ein bestimmtes Modell hat er noch nicht getroffen. Kategorieseiten müssen diesen Kunden so schnell wie möglich ans Ziel führen – also zur Darstellung der Fernseher, die seinen Kriterien entsprechen.
Ein Besucher muss sich also jederzeit orientieren können, in welcher (Unter-)Kategorie er sich befindet und welche weiteren Auswahlmöglichkeiten ihm zur Verfügung stehen. Problematisch kann es in diesem Fall sein, wenn schon in diesem Auswahlverfahren Produkte zum Beispiel als „Top-Angebote“ beworben werden, die nicht zu seiner eigentlichen Suchintention passen: beispielsweise, wenn ein Kunde nach einem Fernseher sucht und über die Kategorieauswahl „Video & TV“ ausschließlich BluRay-Player angezeigt bekommt. Bemerkt der Kunde jetzt nicht, dass er noch weiter selektieren muss und wo er das machen kann, springt er mit hoher Wahrscheinlichkeit ab.
Shopbetreiber müssen bei diesen zielorientierten Besuchern also sicherstellen, dass es den Kunden einfach gemacht wird, über Kategorien und Unterkategorien zu selektieren. Sie sollen ohne Umwege die Produkte, die sie suchen, auch finden. Gleichzeitig darf aber nicht die Chance vertan werden, durch die Anzeige attraktiver Produkte aus der aktuell ausgewählten Kategorie zusätzliche Kaufanreize zu setzen.
Nach der Auswahl der Unterkategorie können die Kunden bei Saturn die Filtersuche nutzen, um sich gezielt die Produkte anzeigen zu lassen, für die sie sich interessieren. Die Topseller werden in der Vorauswahl an oberster Stelle angezeigt.
Anders als die zielorientierten Besucher, die das virtuelle Kaufhaus betreten und schnurstracks zu dem Produkt gelangen wollen, das sie suchen, schlendern die prozessorientierten Besucher eher durch den Laden. Sie schauen sich die Kategorien an und die jeweiligen Unterkategorien, und lassen sich inspirieren. Diese Besucher haben nur eine vage Idee im Kopf, welche Produkte sie kaufen möchten.
Sie als Shopbetreiber müssen sie für Ihr Angebot interessieren. Durch eine vielfältige Auswahl und attraktive Produktpräsentationen auf allen Kategorieseiten. Shops, die sich bei den Kategorieseiten darauf beschränken, die entsprechenden Unterkategorien zur Auswahl anzubieten, bis man das Ende der Selektionsmöglichkeiten erreicht hat, werden diese Besucher nicht zu Kunden konvertieren können.
Um prozessorientierte Besucher über Kategorieseiten zu konvertieren, können Sie auf den jeweiligen Kategorieseiten konkrete Produkte bewerben. Möglichst mit attraktiven Bildern, Mouse-Over-Effekten und allen relevanten Produktinformationen. Da diese Besucher kein festes Ziel haben, genügt es nicht, ihnen nur durch Unterkategorien die Möglichkeit zu bieten, das Angebot zu selektieren.
Weiterbildung per eLearning.
Keine Anmeldung notwendig
Kategorieseiten werden nicht nur von Kunden besucht, die sich bereits im Shop befinden, sondern auch von Besuchern, die über Suchmaschinen oder andere Traffic-Quellen auf die Seiten gelangen. Wenn beispielsweise ein Besucher nach generischen Begriffen sucht (z.B. LED-TV), nicht aber nach konkreten Produkten, werden die entsprechenden Kategorieseiten zu Einstiegsseiten.
Kategorieseiten müssen also sowohl für die beiden oben beschriebenen Besuchertypen als auch Seiteneinsteiger konzipiert werden. Es müssen allgemeine Informationen für Seiteneinsteiger (wie Gütesiegel, USPs, Kundenbewertungen, Versandkosten, Versandart) platziert werden. Dies schränkt jedoch die grafischen Möglichkeiten der Kategorieseite als Produktauswahlseite automatisch ein.
Wie können die Anforderungen beider Besuchertypen erfüllt werden?
Zielorientierte Kunden sollen
Für prozessorientierte Besucher sollte
In diesem Kapitel des Praxisguides stellen wir die Elemente einer Kategorieseite vor, mit deren Hilfe diese Aufgaben erfüllt werden können. Im Mittelpunkt stehen dabei die Produkte, die der aktuellen Auswahl entsprechen.
Elemente wie Navigationsleisten, Logos und Trust-Symbole sind natürlich auch auf jeder Kategorieseite sichtbar und bieten Orientierung und die schnelle Möglichkeit, zur Startseite zu wechseln oder einen anderen Produktbereich auszuwählen. In diesem Praxisguide konzentrieren wir uns jedoch auf Elemente, die speziell für Kategorieseiten wichtig sind.
Hauptbestandteil der Kategorieseiten sind die Produkte, die sich in der aufgerufenen Übersicht befinden. Letztendlich ist es immer das Ziel, Kunden durch die attraktive Präsentation der eigenen Produkte zum Kauf zu animieren. Genau das muss die Produktvorstellung leisten – und nebenbei den Einkauf so komfortabel wie möglich machen.
Je nach Shop und Bildschirmauflösung der Kunden haben Sie als Online-Shop Platz für die Präsentation von rund zwölf Produkten. Jedes dieser Produktfelder sollten Sie als eine Art Mini-Produktdetailseite begreifen, die möglichst viele Informationen bereithält – aber trotzdem nicht überladen und unübersichtlich wirkt.
Auf diese Weise können Besucher schon auf der Kategorieseite einschätzen, ob das Produkt für einen Kauf in Frage kommt. Sobald nämlich die Kunden erst die Produktdetailseite öffnen müssen, um dann festzustellen, dass ihnen die Rückseite des Shirts nicht gefällt oder die Größe nicht verfügbar ist, riskieren Sie es, dass die Kunden die Lust am Einkauf bei Ihnen verlieren.
Diese Möglichkeiten können Sie einsetzen:
Produktbilder sind die wichtigsten Elemente der Präsentation auf Kategorieseiten. Hierbei ist es wichtig, dass die jeweiligen Bilder das Produkt in der Totalen zeigen, um es dem Kunden zu ermöglichen, sich direkt einen Überblick zu verschaffen, was für ein Produkt hier vorgestellt wird und einen einfachen Vergleich der Produkte zu ermöglichen. Bei Modeartikeln sollten die Modelle beispielsweise eine ähnliche Haltung einnehmen.
Beschränken Sie sich jedoch nicht darauf lediglich ein frei gestelltes Foto zur Verfügung zu stellen. Bieten Sie auch alternative Ansichten an. Vor allem für prozessorientierte Kunden ist dies sehr wichtig, da sie so Ihr Sortiment detailliert ansehen und stöbern können, ohne die Kategorieseite verlassen zu müssen.
Bei Esprit.de öffnet sich beispielsweise ein JavaScript-Layer mit einer weiteren Detailansicht, sobald ein Besucher mit der Maus über ein Produktbild fährt.
Ohne MouseOver
Mit MouseOver
Komfortabel präsentiert sich auch die Kategorieseite von Limango. Hier kann der Kunde per Thumbnail zwischen mehreren Produktbildern wechseln.
Viel Platz für Text haben Sie auf einer Kategorieseite nicht zur Verfügung, wenn Sie mehrere Produkte auf einmal präsentieren wollen. Zwingend nötig ist aber natürlich die Produktbezeichnung, die meist direkt unter dem Bild – als Überschrift erkennbar formatiert – platziert wird.
Weitere Möglichkeiten sind kurze Beschreibungen der Produkte mithilfe von Stichwörtern oder Bullet Points. Eine ausformulierte Artikelbeschreibung sollten Sie dagegen in einem Layer platzieren.
Viele Shops stellen deshalb bereits alle wichtigen Features schon auf der Kategorieseite vor. Beispielsweise bieten Modeshops eine Farb- oder Modellauswahl schon auf der Übersichtsseite an. Das hat gleich mehrere Vorteile:
Durch diese Farbvariationen kann es Ihnen auch gelingen, zielorientierte Kunden zu ködern. Wer über die Kategorieseiten nach einem schwarzen Basic-Top gesucht hat und auf einen Blick sieht, dass es das Modell auch in Weiß gibt und dieses zudem reduziert ist, kauft möglicherweise beide.
Otto zeigt Produktvarianten bereits ohne Layer auf den Kategorieseiten an. So sieht der Kunde sofort, dass er Alternativen zur Auswahl hat. Die lieferbaren Größen werden hier jedoch nicht angezeigt:
Zalando liefert Produktvarianten und verfügbare Größen über einen Layer, der sich bei MouseOver öffnet:
C&A bietet seinen Kunden einen Button „Schnellansicht“, mit der sie sich Details zu Produkten anschauen können. Da sich die Informationen in einem JavaScript-Layer befinden, ist sehr viel mehr Platz als direkt auf der Seite vorhanden.
Eine Farb- und Modellauswahl sollte seinen Kunden in jedem Shop angeboten werden – wenn es das Sortiment hergibt. Dadurch gruppieren Sie automatisch Ihre Produktliste und bieten zielorientierten Kunden zusätzliche Alternativen zu den gewünschten Produkten. Prozessorientierte Kunden können zudem so bequem in Ihrem Shop stöbern.
Der Platz für die Produktpräsentation auf Kategorieseiten ist begrenzt. Ein Element darf aber natürlich nie fehlen: der Preis. Der Kunde sollte den Preis eines Produkts sofort mit einem Blick erfassen können. Verstecken Sie ihn also nicht irgendwo in der Produktbeschreibung. Wie Sie den Preis visuell darstellen sollten, hängt vor allem von der Ausrichtung Ihres Shops ab.
Vermeiden Sie es also, Preise so sehr zu verstecken, wie es Quelle.de auf Kategorieseiten tut. Hier muss man schon ganz genau hinschauen, bis man den Verkaufspreis eines Einbauherds entdeckt.
Wer sich als Schnäppchen-Shop positionieren will, wird gerne mit großen, roten Zahlen werben, die Tiefstpreise symbolisieren sollen.
Redcoon stellt auf diese Weise, Preise bewusst in den Vordergrund der Produktpräsentation. Das ist jedoch nicht für jeden Shop empfehlenswert.
Wer seine Kunden eher durch ein qualitativ hochwertiges Sortiment überzeugen will, wird hingegen auf eine dezentere Gestaltung setzen.
Sale-Produkte können Sie natürlich trotzdem auch auf Kategorieseiten offensiv bewerben – zum Beispiel mit durchgestrichenen, ehemaligen Preisen oder einem Hinweis auf den prozentualen Rabatt. Damit erzielen Sie mögliche Mitnahmeeffekte bei Kunden, die auf der gezielten Suche nach einem Produkt sind, sowie denen, die sich lediglich umschauen wollen.
OTTO setzt sowohl auf Strichpreise als auch auf Markierungen mit Prozent-Zeichen.
Produktbewertungen anderer Nutzer gehören für viele Kunden zu den wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung, ob sie einen Artikel kaufen wollen oder nicht. Es kann aus verschiedenen Gründen also hilfreich sein, diese Bewertungen schon auf der Übersichtsseite zu veröffentlichen:
Voraussetzung ist natürlich, dass Sie zu den meisten Produkten genug Bewertungen anzuzeigen haben.
Der Branchenprimus Amazon stellt seinen Kunden zum Beispiel die Produktbewertungen schon auf der Kategorieseite zur Verfügung:
Auch auf den Kategorieseiten des Lego-Shops werden Bewertungen sehr prominent dargestellt und mit Legosteinen symbolisiert.
In unserem Praxisguide „Produktbewertungen und Testberichte für Online-Shops“ erhalten Sie ausführliche Informationen und Tipps, wie Sie Produktbewertungen auf Produktdetailseiten einsetzen können.
Je nach Art des Sortiments kann es sinnvoll sein, auf den Kategorieseiten mit zusätzlichen Info-Elementen zu arbeiten; zum Beispiel in Form kleiner Buttons, deren Bedeutung sich bei MouseOver offenbart. Vorteil dieser Elemente ist, dass Sie weiterführende Informationen sehr platzsparend unterbringen können und es sich so sparen können, immer identische oder ähnliche Informationen in einer Textbox im Layer unterbringen zu müssen.
Mediamarkt arbeitet erfolgreich mit kleinen Symbolen. So wird durch das grüne Symbol die jeweilige Energieeffizienzklasse angezeigt:
Auch Lampenwelt nutzt dieses Mittel, um auf einen Blick deutlich zu machen, ob ein Produkt per Expresslieferung (24) versendet werden und mit Energiesparlampen (e) betrieben werden kann.
Die Produktpräsentation auf einer Übersichtsseite kann nie so umfangreich sein, dass sie die Produktdetailseite vollständig ersetzen wird. Deshalb werden sich viele Ihrer Kunden zunächst einmal ausführlich informieren wollen, bevor sie ein Produkt in den Warenkorb legen oder auf die Merkliste setzen. Viele Shops beschränken sich darauf, die Kunden automatisch auf die Produktdetailseite zu führen, wenn sie auf das Produktbild klicken. Erläutert wird diese Möglichkeit nicht, da sich dies als Standard etabliert hat.
Shops, die unerfahrenen Kunden einen zusätzlichen Service bieten wollen, können mit einem Button wie „Zum Produkt“, „Zum Angebot“ oder „Mehr Informationen“ zusätzliche Hilfestellungen geben.
Wichtiger Bestandteil der Produktpräsentation auf einer Kategorieseite ist auch der Button „Zur Merkliste hinzufügen“. Dieser richtet sich vor allem an diejenigen Kunden, die nicht zielorientiert einkaufen, sondern prozessorientiert. Sprich: Kunden, die durch Ihre Kategorieseiten stöbern, um zu erfahren, ob das ein oder andere interessante Produkt für sie dabei ist.
Damit diese Kunden die Kategorieseiten nicht verlassen müssen, um sich Produkte auf einen virtuellen Notizzettel zu schreiben, damit sie sich diese später in Ruhe ansehen können, sollten Sie solch einen Button unbedingt schon auf der Kategorieseite anbieten. So können Ihre Kunden bequem weiter stöbern, ohne auf eine Produktdetailseite wechseln zu müssen.
Der Button „Mit anderen Produkten vergleichen“ richtet sich an ziel- und prozessorientierte Kunden gleichermaßen und soll ihnen die Möglichkeit bieten, die Eigenschaften ähnlicher Produkte auf einen Blick gegenüber zu stellen. Das macht aber natürlich nur dann Sinn, wenn sich Produkte auch wirklich anhand von Fakten miteinander vergleichen lassen.
Mit einem Klick auf „Produkt vergleichen“ können Sie bei Conrad mehrere Produkte direkt gegenüberstellen.
Unser Praxisguide „Produktdetailseiten: Produktvarianten, Auswahlhilfen und Produktvergleiche“ zeigt ausführlich, auf was es bei solchen Produktvergleichen zu achten gibt.
Viele Shops verzichten darauf, Ihren Kunden schon auf einer Kategorieseite die Möglichkeit zu bieten, Produkte direkt in den Warenkorb zu legen. Für prozessorientierte Kunden, welche die Kategorien nicht auf der Suche nach einem bestimmten Produkt durchforsten, kann dies jedoch ein Nachteil sein. Wollen diese Kunden nämlich etwas, wofür sie sich interessieren, in den Warenkorb legen und anschließend weiter shoppen, müssen sie den Umweg über die Produktdetailseite gehen und anschließend den „Zurück“-Button des Browsers nutzen.
Der Online-Shop von Bauhaus geht beispielsweise diesen Weg. Hier können Produkte direkt von den Kategorieseiten aus in den Warenkorb gelegt werden.
Ein Klick auf „In den Warenkorb“ sollte Kunden nicht automatisch zum Warenkorb bringen. Stattdessen sollte ein Layer anzeigen, dass das „In-den-Warenkorb-Legen“ erfolgreich war.
Dies ist vor allem für prozessorientierte Kunden wichtig. Denn wer direkt zum Warenkorb geleitet wird, hat meist wenig Lust, nach weiteren interessanten Produkten aktiv Ausschau zu halten.
In unserem Praxisguide „Produktdetailseiten: Preis, Versand & Call-to-Action“ stellen wir alle Möglichkeiten vor, wie ein Online-Shop reagieren kann, nachdem ein Artikel in den Warenkorb gelegt wurde.
Wenn Sie Ihre Kunden schon auf den Kategorieseiten mit allen wichtigen Informationen versorgen wollen, kommen Sie bei vielen Produkten um zusätzliche Textinhalte in der Vorschau nicht herum. Allerdings sollten Sie die Kategorieseite nicht mit Texten überfrachten. Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Eigenschaften, die Sie als Liste formatiert, einbinden. Lange Fließtexte haben in einer Vorschau nichts zu suchen.
Die wichtigsten Features der Produkte könnten entweder direkt auf der Kategorieseite oder in einem JavaScript-Layer, der sich nach einem Klick oder MouseOver öffnet, platziert werden.
Einen Layer können Sie optimal als Mini-Produktdetailseite nutzen. Versuchen Sie jedoch nicht, alle Informationen, die Sie auch auf den Produktdetailseiten anbieten, auch dort unterzubringen. Wer gezielt nach Produkten sucht, der wird sich eh die Produktseite ansehen wollen. Wer hingegen nur stöbert, dem reichen die Basisinformationen, um zu entscheiden, ob das Produkt auf den Merkzettel soll, oder nicht.
GAP verzichtet in der Layer-Ansicht auf Fließtext und setzt auf Stichwörter der wichtigsten Fakten.
Heimfrost hingegen setzt auf lange Fließtexte. So fehlen Kunden jedoch die optischen Einstiegspunkte, die eine Liste mit Stichworten bieten würde.
Direkt auf der Kategorieseite
Expert platziert die wichtigsten Eigenschaften der Produkte schon auf der Kategorieseite.
Eine zusätzliche Navigation hilft Besuchern auf einen Blick das Sortiment in der entsprechenden Kategorie zu sehen und eine entsprechende Auswahl zu treffen. Eine zusätzliche Navigation kann deutlich feiner gegliedert werden als die Hauptnavigation. Diese wäre zu sehr überladen, wären alle im Shop vorhandenen Kategorien dort untergebracht.
Eine zusätzliche Navigation ist besonders für zielorientierte Besucher geeignet, da diese, die gewünschten Produkte ohne Umwege direkt auswählen können.
Äußerst wichtig ist es, dass auf der Kategorieseite klar zwischen Kategorien und Filtern getrennt wird. Viele Besucher sind sich über den Unterschied zwischen diesen beiden Methoden noch immer nicht im Klaren. Diese Möglichkeiten bieten sich an:
Die Gelernte Position für die zusätzliche Navigation ist auf der linken Seite.
Bei Otto ist dies so umgesetzt. Die zusätzliche Navigation hilft zu Unterkategorien auf der „gleichen Stufe“ wie der aktuellen Seite zu gelangen. Aktuelle ausgewählte Kategorien sind fett und rot markiert.
Wie an der Breadcrumb-Navigation bei Otto ersichtlich, sind viele verschiedene Kategorien vorhanden. Um bis zur letzten zu gelangen, müssen Besucher jedes Mal darauf warten, bis eine neue Seite geladen wurde. Abhilfe kann eine Navigation schaffen, die – ähnlich zum Windows-Explorer oder ähnlichen Datei-Managern – es ermöglicht Kategorien, ohne Neuladen der Seite auszuwählen.
Bei Klingel könnte dies so umgesetzt werden:
Falls nicht zu viele Kategorien vorhanden sind, kann Ernstings Family ein Vorbild sein. Statt eine zusätzliche Navigation links einzublenden, wird einfach die normale Drop-Down-Navigation fest angezeigt.
Weitere interessante Möglichkeiten für Navigationen bieten Deichmann und home24.de. Beide setzen auf eine zusätzliche horizontale Navigation, einmal mit Symbolen der Schuhkategorien, einmal mit Thumbnails.
Falls sich Ihre Produkte klar in verschiedene Unterkategorien einteilen lassen und deshalb eine zusätzliche Navigation prominent eingesetzt wird, verwenden Sie auch eine Breadcrumb-Navigation.
Hierbei wird er aktuelle Kategoriepfad mit kurzen Textzeilen angezeigt. Durch Pfeile wird dem Nutzer visualisiert, welche Ebenen sich über der aktuellen Kategorie befinden. Durch diese „Krümel“ finden sich Nutzer auch in Shops mit vielen Unterkategorien problemlos zurecht.
Die typische erlernte Position ist direkt unter der horizontalen Hauptnavigation wie hier bei Conrad:
Falls in Ihrem Shop dagegen Filter eine größere Rolle als die zusätzliche Navigation spielen, ist der Einsatz einer Breadcrumb-Navigation nicht sinnvoll.
So wie Verteilerseiten genutzt werden können, um Besucher gezielt zu lenken (siehe Praxisguide „Verteilerseiten“), können solche Elemente auch auf normalen Kategorieseiten eingesetzt werden.
Produkte können natürlich hervorgehoben werden, indem sie in der Standardsortierung weit oben platziert werden. Produkte können aber auch grafisch hervorgehoben werden. Wir zeigen drei Beispiele, die es wert sind, getestet zu werden.
Breuninger versieht drei bestimmte Produkte mit einem auffälligen Kasten mit der Beschriftung „Breuninger empfiehlt“.
Beim Versandhaus Wenz werden bestimmte Produkte klein und mit der Überschrift „Wir empfehlen Ihnen aus dieser Kategorie“, beworben.
Der Schuhversender Görtz stellt Produkte durch vergrößerte Produktbilder elegant in den Vordergrund.
Computeruniverse geht einen ähnlichen Weg. Auch hier werden die Produktbilder prominenter dargestellt.
Auf vielen Kategorieseiten platzieren Shop-Betreiber relativ große Grafiken über den tatsächlichen Produkten, beispielsweise QVC oder Ralph Lauren.
Selten erfüllen diese Bilder einen Zweck. Vielleicht helfen sie Besuchern, für welche die Kategorieseite die Einstiegsseite ist, zu erkennen, dass sie auf der richtigen Kategorie gelandet sind. Dies wird jedoch in fast allen Fällen durch die Produkte selbst angezeigt.
Testen Sie also, ob sich das Verhalten der Besucher ändert, wenn die Header-Bilder entfernt werden.
Zusätzlich zu den Sortier- und Filtermöglichkeiten bieten einige Shops an, zwischen verschiedenen grafischen Ansichten auf den Kategorieseiten wechseln zu können. Die beiden häufigsten sind die Galerie-, die Listen- und die Detailansicht.
In der Galerieansicht haben Besucher die Möglichkeit mehr Produkte auf einen Blick zu vergleichen. Dafür wird die Produktdarstellung auf das Wesentlichste reduziert: zum Beispiel auf das Produktbild sowie Titel und Preis. Sinnvoll ist das vor allem dann, wenn
Bei Amazon passen in der Galerieansicht 18 Produkte auf eine Bildschirmseite. So lässt sich leichter stöbern.
In der Detail- oder Listenansicht können die Eigenschaften der Produkte andererseits besser verglichen werden. Bei Amazon beispielsweise ist die Detailansicht voreingestellt. Hier passen neun Produkte gleichzeitig auf den Bildschirm
Auch auf plus.de gibt es eine ähnliche Detailansicht in Listenform. Hier wird sogar eine kurze Produktbeschreibung auf der Kategorieseite platziert.
Wenn sowieso schon verschiedene Ansichten der Produkte vorhanden sind, können Sie Besuchern diese verschiedenen Ansichten anbieten.
Bei Esprit kann etwa zwischen der freigestellten Produktansicht und der Ansicht des Produkts an einem Modell ausgewählt werden:
Damit Kategorieseiten auch von Google – zu den entsprechenden Suchbegriffen prominent platziert werden und Traffic genieren – muss dieses Keyword auch auf der Seite in ausreichender Häufigkeit und Formatierung vorkommen. Um das zu gewährleisten, findet man bei vielen Shops Informationstexte zum Keyword am Seitenende. Diese Texte sind als reine SEO-Texte konzipiert, die zwar lesbar sein sollten, den Besuchern aber kaum einen Nutzen bringen. Ihre einzige Daseinsberechtigung ist die ausreichende Platzierung von Keywords.
Auf Otto.de sehen Sie einen klassischen SEO-Text. Wirklich nützliche Informationen für die Kunden bieten solche Texte meist nicht.
Inzwischen gehen mehr und mehr Shops dazu über, die SEO-Texte aus den Tiefen der Website wieder zurück nach oben zu hieven. Aus einem einfachen Grund: Google bewertet Texte nicht nur nach der Keyword-Dichte, sondern auch nach der Platzierung. Texte, die oben auf einer Website stehen werden häufiger gelesen – und sind folglich relevanter für die Besucher – und deshalb auch für Google.
Auch Zalando verzichtet nicht auf SEO-Texte. Nur sind hier die Texte in der linken Spalte deutlich prominenter platziert.
Shop-Betreiber, die deshalb die SEO-Texte über, oder neben der Produktliste platzieren wollen, müssen dann natürlich berücksichtigen, dass diese Texte auch tatsächlich von ihren Kunden gelesen werden. In diesem Fall sollten die Texte also nicht nur für Google, sondern vor allem für die Kunden geschrieben werden – und ihnen auch einen echten Mehrwert bieten.
Wichtig sind Kategorietexte vor allem für zielorientierte Kunden, die noch kein konkretes Produkt im Kopf haben, sondern zuvor noch Informationsbedarf haben. Können Sie ihnen diesen bieten und so bei der Kaufentscheidung helfen, wird aus dem Text mehr als nur ein reiner SEO-Text.
Möglichkeiten, wie Sie aus einem Kategorietext mehr als einen reinen SEO-Text machen können, gibt es viele, denn für jede Kategorie gibt es auch einen möglichen Informationsbedarf für Ihre Kunden. Beim obigen Text von Zalando hätte etwa auf diese Themen und Fragen eingegangen werden können:
Obwohl der von Asos eingesetzte Text auf der Kategorieseite für Hemden natürlich relevante Suchbegriffe enthält, können die Ausführungen, Besuchern trotzdem helfen, zu verstehen, welche Arten von Hemden der Shop im Angebot hat.