Praxisguide
Auch die Vielen-Dank-Seite ist noch Teil des Verkaufprozesses auf Landingpages und verdient Aufmerksamkeit bei der Optimierung. Das ist besonders wichtig, wenn Sie einen Lead eingesammelt haben, der nun in einen Sale umgewandelt werden soll.
In diesem Praxisguide zeigen wir deshalb, wie Vielen-Dank-Seiten gestaltet werden können und welche verschiedenen Möglichkeiten sie bieten.
Autor
Julian Kleinknecht
Online-Werbekosten steigen immer weiter. Um aus dem vorhandenen Traffic so viele Kunden oder Leads wie möglich zu generieren, sind eigenständige Landingpages der optimale Weg.
Unsere Serie „Praxisguide Landingpages“ hilft Ihnen deshalb dabei, alle vorhandenen Elemente einer Landingpage systematisch zu analysieren und zu optimieren. Im ersten Teil „Grundlagen erfolgreicher Landingpages“ wurde dazu ein ausführliches Framework entwickelt, um Landingpages zu analysieren. Unter anderem wurden drei Funktionen erläutert, die Landingpages erfüllen müssen: Besucher abholen; Besucher informieren und überzeugen; sowie Besucher zur Handlung führen.
Thema dieses Praxisguides ist die Vielen-Dank-Seite. Die Conversion ist also erfolgt. „Was gibt es jetzt noch groß zu tun?“, fragen Sie möglicherweise. Aber auch die Vielen-Dank-Seite ist noch Teil des Verkaufprozesses und verdient Aufmerksamkeit bei der Optimierung. Das ist besonders wichtig, wenn Sie einen Lead eingesammelt haben, der nun in einen Sale umgewandelt werden soll.
In den folgenden Kapiteln stellen wir diese Best Practices vor:
In diesem Dokument gehen wir nicht auf das Thema Tracking auf Vielen-Dank-Seiten ein. Unsere Checkliste „Webanalyse: Implementierung und Konfiguration“ gibt hierzu Hinweise und Empfehlungen.
Alle weiteren Praxisguides zur Optimierung von Landingpages finden Sie hier:
[serie-landingpages]
Wichtigste Aufgabe der Vielen-Dank-Seite ist es, die erfolgte Conversion zu bestätigen. Besucher sollten unmittelbar verstehen, dass die gewünschte Aktion erfolgreich war, das heißt, dass beispielsweise Kontaktdaten übertragen wurden oder ein Download in Kürze startet.
Halten Sie sich hierbei an diese einfachen Grundsätze:
Esprit setzt diese Ratschläge im Bestätigungs-Layer zur Newsletteranmeldung gut um:
Als negatives Beispiel kann dagegen Linkbird dienen. Nachdem das Formular mit Namen und E-Mail-Adresse ausgefüllt wurde, erscheint nur eine sehr kleine Meldung (im grünen Kasten), dass die Übertragung der Daten erfolgreich war. Stattdessen könnte die Überschrift „Whitepaper: Content Marketing im SEO – kostenlos“ durch einen Hinweis wie „Ihr Download ist auf dem Weg“ ersetzt werden.
Viele Käufer haben nach einem abgeschlossenen Kauf Zweifel, ob sie die richtige Entscheidung getroffen haben. Dieses Phänomen wird als Kaufreue (engl. buyer’s remorse) bezeichnet.
Bei Transaktionen, die noch keinen monetären Austausch beinhalten, tritt dies auch auf. Soll ich nun wirklich den Antrag für das Girokonto ansenden? Oder gibt es nicht so eine bessere Alternative?
Und wenn Leads eingesammelt werden, ist es noch wichtiger, dass diese vom Angebot überzeugt werden, um später zu Käufern zu werden.
Überlegen Sie daher, welches Vertrauen erweckenden Elemente Sie auf der Vielen-Dank-Seite platzieren können. In unserem Praxisguide „Vertrauen auf Landingpages erzeugen“ beschreiben wir diese Möglichkeiten:
Außerdem können Sie Vorteile oder USPs Ihres Angebots noch mal wiederholen. Parship setzt hier beispielsweise auf das Versprechen „der Weg zu einer glücklichen Partnerschaft“:
Beim Einkauf in einem Online-Shop muss man nur noch auf das Paket warten. Nach der Conversion auf einer Landingpage sind die nächsten Schritte jedoch nicht klar.
Verschiedene Möglichkeiten sind zum Beispiel:
Beschreiben Sie deshalb kurz und sehr auffällig (gefettet und in großer Schriftart), wie der nächste Schritt aussieht. Besucher verbringen wenig Zeit auf Landingpage – sie verbringen noch weniger Zeit auf Vielen-Dank-Seiten und lesen diese nicht aufmerksam.
Marc O’Polo schreibt zum Beispiel relativ prominent „Überprüfen Sie jetzt Ihre E-Mails!“. Auch wenn dies besser statt „Newsletter“ platziert worden wäre, ist die Aufforderung doch auffällig genug.
Bei comdirect werden die nächsten Schritte („So einfach geht es jetzt weiter“) mithilfe von Symbole verdeutlicht.:
Bei der Landingpage der Offizin AG sind die nächsten Schritte dagegen nicht gut beschrieben. „Sie erhalten in Kürze detaillierte Informationen zu unserem Angebot“ ist nicht aussagekräftig. Auf welche Art erhält man die Informationen? Per Telefon oder Post (beides Pflichtfelder)?
Außerdem ist die Überschrift und Erfolgsmeldung sehr weit unten. Wahrscheinlich wurde hier zuerst die Landingpage erstellt und dann später gemerkt, dass auch noch eine Vielen-Dank-Seite benötigt wird.
Weiterbildung per eLearning.
Keine Anmeldung notwendig
Falls Sie auf der Vielen-Dank-Seite E-Mails versenden, kann es sich lohnen, diese Empfehlungen umzusetzen:
Falls auf der Vielen-Dank-Seite der Download des gewünschten Dokuments sofort startet, bieten Sie trotzdem einen separaten Download-Link an. Dies ist hilfreich, falls der initiale Download beispielsweise durch einen Popup-Blocker verhindert wurde.
Wenn die nächsten Schritte schwieriger sind, als nur eine E-Mail per Double-Opt-In zu bestätigen, dann ist es sinnvoll, Leads auf der Vielen-Dank-Seite Kontaktmöglichkeiten anzubieten. Falls es zu Schwierigkeiten bei den nächsten Schritten kommt, verlieren Sie so keine wertvollen Interessenten und können diese gleich von Ihnen überzeugen.
Comdirect (Screenshot oben) bietet beispielsweise eine Rufnummer, einen Rückrufservice sowie einen Live-Chat an.
Falls es sich um eine Landingpage mit Formular handelt, wiederholen Sie auf der Vielen-Dank-Seite unbedingt die eingegebenen Informationen. Viele Fehleingaben werden hoffentlich durch die Formularvalidierung erkannt. Auf diese Weise erkennen Besucher jedoch auch Tippfehler, die durch die Validierung gerutscht sind sofort. Wenn solche Fehleingaben nicht erkannt werden, ärgern sich Besucher, dass die Kontaktaufnahme nicht funktioniert, und Sie verlieren einen wertvollen Lead.
Idealerweise können Eingaben direkt auf der Vielen-Dank-Seite noch bearbeitet werden. Falls dies technisch nicht umsetzbar ist, kann auch ein Hinweis wie „Falsche E-Mail? Kein Problem. Sie können den Anmeldevorgang einfach nochmals wiederholen“ platziert werden (siehe Esprit):
In unserem Praxisguide „Formulare auf Landingpages“ empfehlen wir, so wenig wie möglich Informationen von Interessenten abzufragen. Auf der Vielen-Dank-Seite können dann weitere optionale Daten abgefragt werden.
H&M setzt diese Möglichkeit um. Die E-Mail-Adresse wird jedoch leider nicht wiederholt:
Auf Bestellbestätigungsseiten von Online-Shops werden oft ähnliche Produkte wie die gekauften Produkt beworben. Auch für Vielen-Dank-Seiten von Landingpages ist diese Strategie empfehlenswert.
Mögliche Angebote, die beworben werden können, sind zum Beispiel:
Cross-Selling bei check24
Denken Sie beim Anpreisen verwandter Angebote an diese beiden Grundsätze:
Falls Sie Leads für erklärungsbedürftige Produkte sammeln, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um Interessenten weiter zu informieren. Je mehr sich Interessenten selbst informieren, desto leichter haben Sie es beim Umwandeln der Leads in Sales. Dies ist zum Beispiel sinnvoll für:
Sie können dazu, wie im vorigen Kapitel beschrieben, auf weitere Angebote verweisen. Oder Sie platzieren die weiteren Informationen direkt auf der Vielen-Dank-Seite.
Eine Möglichkeit besteht in Videos oder Tutorials. Die Software VueScan setzt beispielsweise auf diesen Weg;
Falls Sie ein Blog pflegen, sind relevante Blogbeiträge hier auch eine gute Wahl.
Gerade bei kostenlosen Downloads wie Whitepapern oder eBooks sollten Sie es Besuchern so einfach wie möglich machen, diese zu teilen. Hierfür gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, zum Beispiel:
Wählen Sie hier das Medium, welche am besten zu Ihrem Angebot passt. Hubspot hat beispielsweise eine B2B-Zielgruppe, weshalb das Teilen per E-Mail im Vordergrund steht:
Auch auf der Vielen-Dank-Seite können Sie natürlich einen einfachen A/B-Test aufsetzen, um zu sehen, welches Medium Sie besonders betonen sollten.