Conversion durch Kurztext

Jedes Wort zählt

In Kurztexten zählt jedes Wort. Bei Überschriften, Button-Beschriftungen und Betreffzeilen Varianten zu testen, kann die Conversion-Rate deutlich steigern. Deshalb hier jeweils ein Beispiel für mögliche Tests, die mit wenig Aufwand den E-Commerce-Erfolg erhöhen können.

Wie drückt man in einem kurzen Text am besten aus, dass es sich um ein Angebot zu einem unschlagbar guten Preis handelt? Wie macht man potenziellen Kunden deutlich, dass ein Produkt nur in limitierter Zahl vorhanden ist und sie am besten schnell kaufen sollten?

Oft vertraut man in solchen Fragen dem Texter. Dieser vertraut wiederum seinem Sprachgefühl und kommt gar nicht auf die Idee, dem Auftraggeber Varianten anzubieten. Deshalb sollten Auftraggeber von Textern öfters verschiedene Varianten fordern, um Material für Tests zu bekommen. Wir zeigen hier drei Beispiele, in denen es sinnvoll sein kann, unterschiedliche Formulierungen zu testen.

1. Top-Angebot oder Knallerpreis? Wie macht man in einer Überschrift deutlich, dass ein unschlagbares Schnäppchen winkt? Man spricht beispielsweise von einem Preisknaller oder von einem Knallerpreis. Aber es gibt viele Alternativen: Schnäppchen, Schnäppchenpreis, Superschnäppchen, Aktionspreis, Toppreis, Sonderangebot, Sonderpreis, Billigpreis, Billigangebot, Special Offer, Preisschlager…

Letztlich sollen alle diese Wörter dasselbe aussagen. Aber sie haben nicht alle dieselbe Wirkung auf potenzielle Kunden. Ein falsch gewähltes Wort kann das Produkt aus Sicht eines Kunden abwerten, ein anderes empfindet er vielleicht als Übertreibung; oder das Wort wirkt viel zu schwach. Testen Sie deshalb verschiedene Varianten.


2. Der kleine Text auf dem CTA Man ist nicht ganz frei bei der Wahl des Kurztextes auf einem Call-to-Action-Button. Bei Buttons, die beim Klick einen Kauf auslösen, sind nur noch Beschriftungen erlaubt, die dies unmissverständlich deutlich machen. Geht es (noch) nicht um einen Kauf, ist man freier beim Texten und sollte diese Freiheit nutzen.

Beispiel: Ein Schmuck-Onlineshop verkauft Trauringe und führt potenzielle Kunden auf einer Kategorieseite mit dem Button „Optionen auswählen“ weiter. Aber was bedeutet „Optionen auswählen“? Es könnte bedeuten, dass der Kunde den Ring auf der Produktdetailseite individualisieren kann, beispielsweise mit einem anderen Edelstein.

Wenn das so ist, könnte die Button-Beschriftung auch „Trauringe gestalten“ oder „Gestalte deine Ringe“ lauten. Statt „gestalten“ ließe sich „entwerfen“, „kreieren“ oder „designen“ schreiben. Es kann durchaus Einfluss auf die Conversion-Rate haben, welches dieser Wörter man wählt. Denn es ändert sich a) die Verständlichkeit und b) die Attraktivität der Aufforderung. „Kreieren“ klingt nicht so spannend wie „designen“.

Allerdings: Eine umfassende Individualisierung des Rings ist in diesem Beispiel gar nicht möglich. Kunden können nur das Metall wählen. „Edelmetall wählen“ wäre daher auch eine Option für die Button-Beschriftung – oder doch lieber „Weitere Infos“ oder „Optionen auswählen“? Testen Sie, was besser ankommt!


3. Die Mail, die es eilig macht Beeil dich, sonst ist es zu spät! Diese Information hat schon manchen zögernden Kunden überzeugt. In der Betreffzeile einer Werbemail auf die Limitierung eines Angebots hinzuweisen, führt nicht selten zu höheren Öffnungsraten. Aber auch hier sollte man Varianten testen. Bietet man ein Produkt oder eine Leistung in limitierter Auflage an, ist „Limitiertes Angebot: …“ ein möglicher Beginn der Betreffzeile. Alternativen: „Begrenzt verfügbar, „Solange vorrätig“ oder „Solange der Vorrat reicht“ – alles mit oder ohne „nur“.

Beeinflusst wird die Conversion-Rate aber nicht nur von der Wortwahl, sondern auch von der Wortplatzierung. „Frühlingsmode preislich reduziert: limitiertes Angebot“ hat eventuell eine andere Conversion-Rate als „Limitiertes Angebot: Frühlingsmode preislich reduziert“.

Und es kann durchaus sein, dass der Hinweis auf ein limitiertes Angebot bei Kunden gar nicht gut ankommt – unabhängig davon, wie er ausgedrückt wird. Kunden entwickeln bisweilen eine Abneigung gegen bestimmte Formulierungen.


Das kleine Fazit Gerade bei der Gestaltung von Kurztexten sollten Betreiber von Websites oder ihre Texter häufiger einmal ein Synonymwörterbuch nutzen – und diese Varianten testen. Eine mögliche Quelle ist die Website des Duden (duden.de). Sie bietet Synonyme in Hülle und Fülle – es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Der Autor

Ansgar Sadeghi

Angar Sadeghi arbeitet bereits seit vielen Jahre als selbstständiger Online-Journalist und Texter. Ein Schwerpunkt seiner journalistischen Arbeit sind die Bereiche Online-Marketing und E-Commerce

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