Den Primacy-Effekt zur Conversion-Optimierung einsetzen

Emotionen spielen bei allen menschlichen Entscheidungen eine große Rolle – auch für das Verhalten auf Websites. Unser neuer Praxisguide „Emotionale Optimierung“ zeigt Ihnen, wie Sie davon bei der Optimierung Ihrer Website profitieren können. Mithilfe einer passenden Checkliste (zum kostenfreien Download) können Sie schnell überprüfen, welche Effekte Sie auf Ihrer Website noch einsetzen können.

Um Hypothesen für Website-Tests zu generieren, können sogenannte psychologische Effekte eingesetzt werden. Bei diesen handelt es sich um beobachtbare und unabhängig replizierbare Phänomene, welche auf die Arbeitsweise des menschlichen Geistes bzw. aus neurowissenschaftlicher Sicht auf die Leistung des menschlichen Gehirns zurückgeführt werden. Zur Erklärung dieser Phänomene werden bestimmte Konzepte herangezogen, wie zum Beispiel Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder – wie in unserem Fall – Emotionen.

Zwölf psychologische Effekte für mehr Conversions

In unserem Praxisguide erläutern wir diese zwölf Psychologischen Faktoren, zeigen deren Bedeutung für die Conversion-Optimierung auf und geben ausführliche Tipps, wie Sie sie einsetzen können:

1. Primacy-Effekt: Der erste Eindruck hat einen großen Einfluss auf den Gesamteindruck
2. Message-Match-Effekt: Besucher reagieren positiv, wenn Erwartungen und Vorhersagen erfüllt werden
3. BILD-Effekt: Die Stärke der emotionalen Signale, steigt mit der Schriftgröße
4. Das Gehirn erkennt Gesichter und deren Emotionen sehr effektiv
5. Gesichter ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich
6. Gace Cueing: Gesichter lenken die Blicke von Besuchern
7. Angebotene Lösungen werden oft positiver bewertet als aufgezeigte Probleme
8. Fokus-Effekt: Menschen können nur eine bestimmte Menge an Informationen im Arbeitsgedächtnis behalten und verarbeiten
9. Affective Fluency: Je einfacher Informationen zu verarbeiten sind, desto positiver werden die bewertet
10. Vertrauen kann durch positive Emotionen erzeugt werden
11. Recency-Effekt: Emotionen kurz vor einer Handlung haben eine hohe Bedeutung
12. IKEA-Effekt: Wenn mehr Arbeit in etwas investiert wurde, wird diese Sache positiver bewertet

Der Primacy-Effekt

Im Folgenden soll der Primacy-Effekt etwas näher beschrieben werden. Der Effekt besagt, dass sich an früher eingehende Information besser erinnert wird als an später eingehende Information. In seinen Selbstversuchen schon zu Ende des 19. Jahrhunderts konnte Hermann von Ebbinghaus nachweisen, dass die ersten Informationen einer gelernten Wortliste leichter abzurufen sind als Informationen aus der Mitte.

Anwendung auf die Conversion-Optimierung

Zuerst wahrgenommenen Elemente einer Webseite wird also eine besondere Bedeutung verleihen. Gedanken und Gefühle zu diesen primär wahrgenommen Elemente werden nach dem Verlassen der Webseite nicht nur leichter bewusst erinnert, sondern haben auch in zukünftigen Situationen implizit ein besonders starkes Gewicht auf den Entscheidungsprozess der Besucher.

Testhypothesen

Doch wie lässt sich dies erreichen? Diese Ideen sind es wert in einem Website-Test überprüft zu werden:

1. Stellen Sie Inhalte, die positive Emotionen im Besucher hervorrufen, in den Vordergrund. Dies betrifft sowohl Text also auch Bilder. Gesichter, egal ob von Mensch oder Tier werden besonders früh entdeckt und haben daher einen besonders starke Auswirkung auf die Formierung des ersten Eindrucks.
2. Aufzählungen sollten wichtige Informationen immer zu Beginn beinhalten. Die Informationen in der Mitte einer Liste werden weniger gut wahrgenommen, schlechter erinnert und gehen weniger in die Entscheidung der Besucher ein.
3. Beziehen Sie sich im Warenkorb oder Checkout-Prozess wieder auf positive Elemente der Einstiegsseite des Besuchers. Dies sorgt für einen positiven emotionalen „Rahmen“, welcher die Kaufentscheidung in eine günstige Richtung lenken kann.

Praxisguide und Checkliste

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