Mythos oder Wahrheit?

Testing = Cloaking?

Wenn Google böse wird, ist das nicht gut fürs Onlinemarketing. Ganz und gar nicht! Wir wollen uns nicht darauf versteifen, dass Onlinehändler ohne Google quasi tot sind, aber ihr Geschäftsleben wird doch deutlich schwieriger. Google ist der König der Suchmaschinen in Deutschland und wenn Google wirklich böse wird und einen in den hintersten Winkel der Suchmaschine verbannt oder gar rausschmeißt, können Websites und Onlineshops plötzlich an tiefster Einsamkeit leiden.

Böse wird Google etwa bei Cloaking. Und es gibt durchaus einige Menschen, die davon ausgehen, dass Google Testing als Cloaking einstuft. Um schreckhafte Gemüter sofort zu beruhigen: Google macht so etwas nicht. Bleibt nur noch zu klären, warum Google das nicht macht und was Cloaking eigentlich bedeutet. Also: Beginnen wir mit den Basics!

Was bitte ist Cloaking?

Beim Cloaking versteckt man einen Website-Inhalt vor Google. Man zeigt also zwei Internetseiten mit derselben Internetadresse (URL): eine perfekt suchmaschinenoptimierte Variante (SEO-Variante) speziell für die Google-Crawler und eine für menschliche Besucher. Die menschlichen Besucher bekommen die perfekte SEO-Variante gar nicht zu Gesicht, während die Seite für Menschen vor Google versteckt werden soll, weil sie weniger suchmaschinenoptimiert ist.

Der mögliche Vorteil für den Seiten-Betreiber: Mensch und Maschine müssen nicht auf ein- und derselben Seite möglichst perfekt bedient werden. Jeweils eine Seite für Menschen und eine für die Maschine zu optimieren, ist oftmals einfacher. Der große und alle Vorteile zunichte machende Nachteil: Google straft Cloaking ab! Wer beim Cloaking erwischt wird, kann nicht länger auf das Wohlwollen von Google bauen.

Warum Testing theoretisch Cloaking sein könnte, aber keins ist!

Auch beim Testing präsentiert man bisweilen zwei Versionen einer Website unter einer Internetadresse. Das hat Testing mit Cloaking gemeinsam. Die Sorge, Google könnte Testing für Cloaking halten, ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen. Aber es gibt einen guten Grund, warum Google klar zwischen Testing und Cloaking unterscheidet:

  • Eine Suchmaschine ist immer dann besonders gut, wenn die Suchergebnisse von den Benutzern als nützlich und gut eingestuft werden. Hätte der Internetnutzer irgendwann das Gefühl, Google würde ihm nur „Schrott“ präsentieren, würde er sich vielleicht eine andere Suchmaschine suchen. Optimieren Website-Betreiber ihre Onlineshops, Landing-Pages und Websites für eine höhere Conversion-Rate, sodass die Seiten mehr (auch bei Umsatzzahlen spürbare) Erfolge bei Besuchern bekommen, kommt das also auch Google zugute, da die Qualität der Suchergebnisse steigt.
  • Google verdient Geld mit optimierten Websites. Wenn eine Website Geld verdient, macht sie auch Werbung – meistens bei Google. Deshalb möchte Google, dass Websites erfolgreich sind – indirekt bedeutet dies auch Erfolg für Google.

Google hat mit dem Google Optimizer selbst ein Testing-Tool im Rennen. Das ist vielleicht der beste Hinweis darauf, dass Google absolut nichts gegen Testing hat: im Gegenteil. Also ist alles gut. Testen Sie. Google mag sie dann genauso wie vorher auch.

(Aber: “Klassisches Cloaking” ist natürlich weiterhin verboten. Wer beispielsweise Google Fachinformationen vorgaugelt aber dann nur einen Teaser zeigt und Geld haben möchte, wird abgestraft. Auch wenn er dieses Cloaking mit einem Testing-Tool umsetzt.)

Der Autor

Julian Kleinknecht - Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht
Geschäftsführer & Gründer

Julian Kleinknecht hat viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Web-Analyse und A/B-Testing und teilt sein Wissen oft bei LinkedIn.

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