Checkliste

Testing-Tool implementieren

Diese Checkliste unterstützt Sie bei der Implementierung eines Testing-Tools, speziell dem Verfassen der Anleitung für die IT-Abteilung.

Sie konnten Vorgesetzte und Kollegen also davon überzeugen, nun endlich mit A/B-Tests zu beginnen. Es gilt nun das Testing-Tool zu implementieren.

Diese Checkliste hilft Ihnen bei diesem ersten Schritt, der mit dem Verfassen der Anleitung für die IT-Abteilung beginnt. [1] Eigentlich scheint alles ganz einfach – eine Zeile JavaScript installieren, fertig. Es gibt aber auch Fallstricke. Wir zeigen, wie diese umgangen werden können.

Unser Praxisguide „Einstieg ins A/B-Testing“ zeigt weitere konkrete Schritte, wie es weitergeht, sobald das Testing-Tool implementiert ist.

1. Testing-Tag implementieren

Wird das Tag direkt nach dem <head>-Tag eingebaut?

Die Veränderungen, welche Testing-Tools an Websites durchführen, um Testvarianten zu generieren, sollen von Besuchern nicht bemerkt werden. Das JavaScript-Tag des Testing-Tools muss deshalb so weit oben wie möglich auf der Seite integriert werden.

Es hat sich bewährt, einen Screenshot des Quelltexts in die Anleitung einzubinden, wie dieser nach der Implementierung aussehen soll:

Wird der JavaScript-Code synchron geladen? Wird der JavaScript-Code nicht per Tag Manager eingebunden?

Wie im vorigen Checkpunkt beschrieben, gilt es das Testing-Tool so früh wie möglich auf der Website zu laden und auszuführen. Wenn das Tag asynchron geladen (das heißt erst, wenn der restliche Code geladen wurde) oder per Tag Manager implementiert (es muss zuerst der Code des Tag Managers und ggf. andere Tags ausgeführt werden) wird, ist dies nicht der Fall.

Wird das Tag unmodifiziert implementiert?

Möglicherweise verändern Entwickler den einzubauenden Code auf eine solche Weise, dass er nicht mehr korrekt funktioniert. Im Falle von Testing-Tools wurde beispielsweise schon dieser Code um das Tag „gelegt“, um das Laden der Seite nicht zu verlangsamen (dies ist genau die gerade angesprochene asynchrone Implementierung):

$(document).ready(function() {
   document.write("<script src=’//cdn.testingtool.com/123456.js‘></script>");
});

Das Tag muss jedoch schon vor dom ready geladen werden. Andernfalls wird die Testvariante nicht ausgeliefert.

Wird der Code korrekt kopiert?

E-Mail-Programme und Textbearbeitungsprogramme wandeln Hochkommas – wie sie in JavaScript-Code vorkommen – häufig in Anführungszeichen um. Der JavaScript-Code wird in diesem Fall jedoch nicht mehr ausgeführt und es kann zu einer Fehlermeldung führen.

Verschicken Sie also Tags am besten per PDF und stellen Sie sicher, dass Hochkommas nicht ungewollt umgewandelt wurden.

Wird der Warenkorbwert/Umsatz übergeben?

Wenn mehr als ein Produkt verkauft wird oder Conversions verschiedene Wertigkeiten besitzen, sollte diese Information auf der Vielen-Dank-Seite gespeichert werden.

In den meisten Tools wird dies durch einen Zeile JavaScript-Code wie diese umgesetzt: testingtool.revenue(123.45);

Natürlich muss „123.45“ durch den jeweiligen Warenkorbwert ersetzt werden. Ein Punkt muss als Trennzeichen zwischen Euro- und Cent-Werten dienen.

Wird jQuery vom Testing-Tool geladen?

Die meisten Testing-Tools setzten jQuery ein, um Testvarianten zu generieren und laden die entsprechende Bibliothek automatisch mit. Dies kann jedoch zu Komplikationen führen, wenn jQuery schon auf der Website eingebunden ist. Konfigurieren Sie das Testing-Tool in diesem Fall so, dass jQuery nicht eingebunden wird.

Wird die dem Besucher zugewiesene Testvariante im Backend gespeichert?

Der Einfluss einer Testvarianten ist nach der Conversion noch nicht zu Ende. Möglicherweise führt eine Testvariante zwar zu mehr Bestellungen – jedoch auch zu mehr Rücksendungen. Um den tatsächlichen Erfolg einer Testvariante zu bestimmen, muss auch dieser Faktor in Betracht gezogen werden.

2. Integration mit anderen Tools

Ist das Testing-Tool mit der Webanalyse-Software integriert?

Auswertungsmöglichkeiten innerhalb der Testing-Tools sind relativ begrenzt. Es können keine komplizierteren Segmente (wie nur Transaktionen einer bestimmten Warengruppe oder nur Besucher einer bestimmten Kampagne) und auch vielen Metriken (wie die Verweildauer oder die Absprungrate) nicht betrachtet werden.

Um diese Einschränkungen der Testing-Tools zu beheben, sollten diese mit dem Webanalyse-Tool verknüpft werden. Dann wird bei jeder HTTP-Anfrage des Webanalyse-Tools auch die dem Besucher zugewiesene Testvariante gespeichert. Dies geschieht in einer benutzerdefinierten Variablen. Oft lässt sich dies sogar direkt in der Benutzeroberfläche des Testing-Tools konfigurieren.

Ist das Testing-Tool mit dem In-Page-Analyse-Tool integriert?

Unter In-Page-Analyse fassen wir Heatmaps, Session-Wiedergabe und Formular-Analyse zusammen, welche oft in einem Tool angeboten werden.

Angenommen es soll eine Heatmap einer Landingpage betrachtet werden, auf der ein A/B-Test lief. Die aufgezeichneten Klicks der Testvarianten sollten natürlich über die jeweilige Testvariante gelegt werden. Die Testvarianten müssen deshalb im Heatmap-Tool unterschieden werden können. Dies funktioniert nur, wenn diese Information vom Testing-Tool auch an das Heatmap-Tool gesendet wurde.

Das Gleiche gilt für die Session-Wiedergabe und die Formular-Analyse. Auch hier sollten die aufgezeichneten Daten nur über die jeweilige Testvariante gelegt werden.

3. Targeting

Sind alle notwendigen Informationen zum Targeting vorhanden?

Damit A/B-Tests auf verschiedenen Seitentypen wie Produktdetailseiten oder dem Checkout-Prozess durchgeführt werden können, müssen diese Seiten eindeutig identifizierbar sein. Diese Seiten müssen also ein Merkmal ausweisen, das auf diese und nur auf diese Seiten zutrifft.

In vielen Fällen können Seitentypen anhand der URLs identifiziert werden.

Wenn dies jedoch nicht der Fall ist, muss eine zusätzliche JavaScript-Variable vor dem seitenübergreifenden Tag des Testing-Tools eingebunden werden. Beispielsweise auf diese Weise.

var kategorie = produktdetail;

Die Variable gilt es abhängig von der Art der Seite mit diesen möglichen Werten zu füllen:  start, kategorie, produktdetail, checkout, suchergebnis, landingpage, andere.

Auf diese Variable kann dann im URL-Targeting des Testing-Tools zugegriffen werden.

[1] Der ausführliche Praxisguide „Implementierungsprojekte planen und Anleitungen für die IT verfassen“ erläutert alle Schritte eines Implementierungsprojekts.

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