Praxisguide
Der erste Eindruck zählt auch bei Formularen im Checkout. Allein der Blick auf eine Formularseite löst beim Nutzer eine Reihe von Überlegungen aus. Er bewertet reflexartig anhand des optischen Bildes den zu erwartenden zeitlichen Arbeitsaufwand und die Komplexität der Aufgabe.
Ein günstiges Formulardesign ist jedoch in der Lage, die Wahrnehmung positiv zu beeinflussen. Dieser Praxisguide hilft Ihnen dabei, das Layout und die Darstellung von Formularen im Checkout zu optimieren.
Autor
Julian Kleinknecht
Autor
Marc Bohlen
Der Checkout-Prozess ist ein sensibler Punkt im Online-Shopping: Eine Vielzahl an Kunden stöbert im Shop, fügt dem Warenkorb mit echter Kaufabsicht Artikel hinzu und geht doch anschließend im Checkout verloren.
Dieser Praxisguide hilft Ihnen dabei, das Layout und die Darstellung von Formularen im Checkout zu optimieren. Der erste Eindruck zählt schließlich auch bei Formularen im Checkout. Allein der Blick auf eine Formularseite löst beim Nutzer eine Reihe von Überlegungen aus. Er bewertet reflexartig anhand des optischen Bildes den zu erwartenden zeitlichen Arbeitsaufwand und die Komplexität der Aufgabe.
Ein günstiges Formulardesign ist jedoch in der Lage, die Wahrnehmung positiv zu beeinflussen. Wir stellen diese Grundsätze zur Darstellung von Formularen vor.
In weiteren Praxisguides thematisieren wir diese beiden weiteren Aspekte von Formularen im Checkout:
Für viele Anwendungsfälle hat der erfahrene Online-Shopper bereits eine Vorstellung im Kopf, wie diese ablaufen und wie sie aufgebaut sind. Basis für das Bild im Kopf des angehenden Käufers sind in der Regel bekannte Standards für die jeweilige Datenerfassung. Formulare, die sich gegen die Erwartungshaltung des Nutzers stellen, sorgen für Irritationen, Ablehnung oder einen erhöhten kognitiven Aufwand für den Checkout-Prozess. Kurz: Sie erzeugen Stress beim Käufer.
Eine Gegenmaßnahme besteht darin, Abfragen logisch zu gruppieren und die Gruppen intern ebenfalls logisch aufzubauen. Die Gruppenblöcke sind wiederum in einer vom Kunden nachvollziehbaren Reihenfolge anzuordnen. Wichtig ist die optische Abgrenzung der Blöcke. Dies ermöglicht eine schnelle Erfassung der Aufgaben und lässt den Prozess leichter erscheinen.
Ein Beispiel. In der Formularfeld-Gruppe 1 fragen Sie Adressdaten ab. Dabei halten Sie sich an den allgemeingültigen Aufbau aus Anrede, Vorname, Nachname, Straße, Postleitzahl und Ort. In Formularfeld-Gruppe 2 widmen Sie sich der optionalen Lieferadresse. Fragen für die Marktforschung oder personalisierte Angebote kommen – wenn nötig – in der dritten Gruppe.
In diesem Beispiel von cyberport erfolgt die Anzeige der Formularfelder in sinnvoller Reihenfolge und segmentiert. Die Trennlinien helfen dabei.
Formulare müssen benutzerfreundlich sein. Formulare müssen jedoch auch einfach aussehen. Sobald ein Besucher ein Formular wahrnimmt, wird schließlich reflexartig anhand des optischen Erscheinungsbildes der zu erwartende Arbeitsaufwand bewertet.
Als extremes Beispiel kann hier die EUROPA-Versicherung dienen. Auf den ersten Blick sieht dieses Formular nach sehr viel Arbeit aus!
Denken Sie an diese Empfehlungen bei der Gestaltung von Formularen
Bei OTTO sehen die Formulare beispielsweise sehr viel einladender aus:
Beschriftung von Formularfeldern sollten entweder über dem Eingabefeld oder links davon platziert werden.
In der Praxis hängt die Wahl der Beschriftungsvariante mit dem Umfang des Formulars zusammen.
Vermeiden Sie Beschriftungen in das Formularfeld zu platzieren. Das lässt das Formular auf den ersten Blick zwar kompakter erscheinen, macht es aber schwieriger zu bedienen.
Sobald ein Feld ausgewählt wird, wird die Beschriftung entfernt. Dann ist dem Besucher nicht mehr klar, was in das Feld eingetragen werden soll.
Weiterbildung per eLearning.
Keine Anmeldung notwendig
Die Länge eines Formularfeldes vermittelt impliziert, welche Eingabe im Formularfeld erwartet wird. Ist ein Feld zu lang, vermuten unerfahrene Besucher möglicherweise, dass ihre Eingabe zu kurz ist
Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass Besucher ihre komplette Eingabe auf einen Blick sehen können, ohne im Feld zu „scrollen“.
Wählen Sie die Länge der einzelnen Felder also mit Bedacht. Doch wie lang sollen die Eingabefelder bei der Adresseingabe sein?
Betrachtet man lange und häufige Nachnamen in Deutschland, finden sich Namen wie Hammerschmidt, Zimmermann oder Schuhmacher. Viele Tausend Menschen in Deutschland tragen diese Namen, die auf 10 Zeichen oder mehr kommen. Doppelnamen liegen so schnell bei über 20 Zeichen. Kurz gesagt: Lassen Sie für Vor- und Nachnamen genug Platz.
„Hellschen-Heringsand-Unterschaar“, „Fredersdorf-Vogelsdorf“ oder „Krausnick-Groß Wasserburg“ – Ortsnamen können so lang oder länger sein. Lange Felder mit 35 oder besser mehr Zeichen sind also empfehlenswert.
Postleitzahlen haben in Deutschland fünf Stellen und in Österreich und der Schweiz vier Stellen.
Bei Straßennamen gilt ähnliches wie für Städte. Die Bischöflich-Geistlicher-Rat-Josef-Zinnbauer-Straße gilt mit 50 Zeichen als längster Straßenname Deutschlands. Bei Eingabefeldern mit einer Länge von 50 Zeichen sind Shop-Betreiber im Adressformular wohl auf der sicheren Seite.
Nicht alle Adressen haben einen Straßennamen. Ein prominentes Beispiel ist die Mannheimer Innenstadt. Viele Straßen kommen dort ohne einen Straßennamen aus. Eine Eingabe in diesem Feld zu erzwingen kann den User also vor ein Problem stellen.
Hausnummern sind nur ein paar Zahlen – oder auch nicht. Neben Hausnummern mit einem Zusatz wie zum Beispiel Musterstraße 2a gibt es auch Bruchteilhausnummern. Diese sehen beispielhaft so aus: Musterstraße 2½. Zudem sollte bei Hausnummern nicht zu klein gedacht werden. Hausnummern in Großstädten gehen bis in die Tausende – plus Zusatz wie a oder ½.
Conrad setzt diese Empfehlungen nicht um:
Lassen Sie Formulare schlanker wirken und somit nach weniger Arbeit aussehen, indem Sie manche oder alle optionalen Felder standardmäßig ausblenden. Diese können dann bei Bedarf per AJAX eingeblendet werden.
Einige Beispiele:
Falls Sie sowohl an Privat- als auch Geschäftskunden verkaufen, dann bauen Sie bei Formularen oben eine entsprechende Auswahl ein.
Bei Cyberport erfolgt die Anzeige von Eingabefeldern wie Firma oder Steuernummer erst nach Auswahl von „Privatkunde“ oder „Geschäftskunde“:
Besucher möchten
Entfernen deshalb so viele Felder wie möglich oder verschieben deren Abfrage auf einen späteren Zeitpunkt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, trotzdem wird dies aber immer noch nicht von allen Checkouts beachtet.
Die einfachste Strategie besteht darin, bestimmte Formularfelder einfach zu entfernen. Überlegen Sie sich deshalb, welche Daten wirklich von den Besuchern benötigt werden. Wird zum Beispiel die E-Mail-Adresse, Postanschrift und die Telefonnummer benötigt, oder wird der Interessent sowieso nur per E-Mail kontaktiert und das Paket per Post zugestellt?
Einige Felder, die in den meisten Fällen nicht gebraucht werden, sind:
Unnötige doppelte Eingabe der von E-Mail-Adresse und Passwort.
Manchen Informationen müssen nicht sofort im Checkout abgefragt werden. Dazu gehören unter anderem diese Daten:
Diese Informationen können abgefragt werden, nachdem ein Benutzer den Kauf abgeschlossen hat. Verlegen Sie die Abfrage also entweder auf die Vielen-Dank-Seite oder auf die Bestätigungsseite des Double-Opt-Ins
Statt Besucher Passwörter aussuchen zu lassen, können diese auch einfach zufällig vergeben werden.